Ratgeber Mobilfunk

Das sind die schlimmsten Kostenfallen im Mobilfunk

22. September 2010, 10:52 Uhr |
Wir zeigen Ihnen, wo im Mobilfunk die Kostenfallen lauern

Die Handynutzung steigt immens, doch dadurch wird nicht alles billiger. Damit Sie Ihr hart verdientes Geld nicht aus dem Fenster schmeißen, zeigen wir Ihnen exemplarisch die schlimmsten Kostenfallen im Mobilfunk.

Hoher Folgepreis

Noch vor fünf Jahren haben die Mobilfunker für Handygespräche bis zu 99 Cent pro Minute abkassiert. Mittlerweile ist der Minutenpreis dank Prepaid-Discountern wie Simyo, Aldi oder Fonic bei neun Cent die Minute und drunter angelangt. Doch nicht alle halten die Preislatte so niedrig: Gerade die Großkonzerne wie die Deutsche Telekom und Vodafone verlangen bei ihren meisten Tarifen nach Verbrauch der Inklusivminuten oder außerhalb der Sprachflatrates bis zu 29 Cent die Minute. Wer da nicht aufpasst, zahlt teures Lehrgeld: So gibt’s etwa den Tarif Vodafone Superflat Festnetz im Onlineshop schon für 9,95 Euro pro Monat. Darin sind unbegrenzte Gespräche ins Festnetz inklusive. Wer aber nur eine Stunde in Handynetze plaudert, zahlt am Monatsende mal kurz 17,40 Euro extra. Ein teurer Spaß, wenn man’s nicht besser weiß: Denn Vodafone bietet zusätzlich zu seinen Sprachflat-Vertragstarifen auch Minutenpakete als Tarifoptionen an. Und die lohnen sich allemal: Für nur fünf Euro mehr im Monat gibt’s schon 60 Inklusivminuten in fremde Handynetze, für zehn Euro sind 120 Inklusivminuten drin und für 20 Euro Aufpreis offerieren die Düsseldorfer 240 Sprachminuten in Fremdnetze pro Monat.

Teures Wunschhandy

Seit Jahren reden die Mobilfunker davon, die Subventionen bei den Endgeräten zu streichen. Doch bislang trauten sich nur die E-Netz-Betreiber, dies auch konsequent umzusetzen: So verlangen O2 und die E-Plus-Marke Base beim Handykauf den vollen Gerätepreis via Einmal- oder Ratenzahlung. Der Rest der Netzbetreiber subventioniert die Endgeräte zwar auch nicht mehr im vollen Maße, doch nach wie vor gibt’s beim Neuvertrag ein topaktuelles Gerät verbilligt zur Auswahl. Aber geht die Rechnung wirklich auf? Was zahlt der Vertragskunde tatsächlich für das subventionierte Wunschhandy? Zu viel, wenn er zum Gerät einen Einsteigertarif wählt – denn je geringer die monatlichen Fixkosten sind, desto kleiner ist die Subvention.

Für das Samsung-Windows-Mobile-Smartphone i8000 Omnia II berappen Telekom-Kunden mit dem günstigsten Minutenpaket Relax 60 bei zwei Jahren Vertragslaufzeit insgesamt rund 699 Euro. Wer sich das Handy übers Internet holt und mit einem 9-Cent-Discount-Tarif über zwei Jahre eine Stunde pro Monat plaudert, kommt mit etwa 430 Euro weg – und spart rund 269 Euro. Anders sieht die Rechnung für Vielnutzer aus: Wer fast eine Dreiviertelstunde täglich mit einem 9-Cent-Spartarif telefoniert, blecht bei den Discountern Simyo, Congstar oder Fonic 108 Euro pro Monat, was über zwei Jahre satte 2592 Euro ausmacht. Rechnet man den Web-Kaufpreis des Samsung-Smartphones hinzu, macht das insgesamt über 2890 Euro – für den gleichen Spaß zahlt man im Relax-1200-Minuten-Paket bei der Telekom über 1000 Euro weniger. Noch schlimmer trifft’s iPhone-Quasselstrippen, die via Discount-Karte mit einem im Ausland gekauften Apple-Phone plaudern: Da fällt der Preisunterschied zum teuersten Telekom-Complete-Tarif gar deutlich über 2000 Euro aus.

Teures Schnäppchen

Ob in den Handyshops in den Fußgängerzonen oder im Internet – überall wimmelt es von Multimedia-Handys zum Aktionspreis. Doch Vorsicht: Hinter den vermeintlichen Schnäppchen verbergen sich oft wahre Groschengräber, denn das Handy gibt’s meist nur mit einem teuren Tarif. So bietet Vodafone das Nokia X6 zum Spottpreis von einem Euro – aber nur in Verbindung mit dem Tarif Superflat Internet. Darin sind zwar jede Menge Inklusivleistungen wie eine Sprachflat fürs Fest- und Vodafone-Netz, eine Datenflat sowie Frei-SMS enthalten, doch dafür darf der Schnäppchenjäger auch rund 60 Euro pro Monat blechen. Damit nicht genug: Wer fremdgeht und in andere Netze anruft, zahlt teure 29 Cent pro Minute. Das macht in zwei Jahren mindestens 1440 Euro Fixkosten.

Weiteres Beispiel Mobilcom-Debitel: Wer keinen Wert auf ein topaktuelles Smartphone legt, der kommt mit dem ausdauerstarken Nokia-Slider 6303 Classic gut zurecht. Das 3-Megapixel-Handy gibt’s beim Service-Provider derzeit als Tophit in Verbindung mit einem „Five-for-fun-Tarif“ für einen schlappen Euro. Das 50-Minutenpaket fürs O2-Netz kostet mit fünf Euro pro Monat auch nicht die Welt. Doch den Reibach will die Freenet-Tochter mit den Folgekosten machen: Nach Verbrauch der Inklusivminuten fallen sage und schreibe 49 Cent die Minute an – wer da sein Telefongeplauder nicht im Rahmen hält, ist der Gelackmeierte.


  1. Das sind die schlimmsten Kostenfallen im Mobilfunk
  2. Auf Fußangeln achten
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