Ratgeber Mobilfunk

Das sind die schlimmsten Kostenfallen im Mobilfunk

22. September 2010, 10:52 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Surfen außerhalb der EU kein Urlaubsspaß

In der EU gilt seit Juli eine Obergrenze für Roaminggebühren.

Im Ausland herrschen andere Gesetze, das gilt insbesondere auch für Handynutzung. Man will es nicht glauben, doch nicht wenige Mobilfunknutzer wissen nicht, dass die in Deutschland gebuchten Datenflats nicht für den Auslandeinsatz gelten. Wenn sie aus dem Urlaub zurück sind und die Mobilfunkrechnung ins Haus flattert, trifft sie dann fast der Schlag: Für die Surfeskapaden sind oftmals vier- bis fünfstellige Beträge fällig. Da ist die Urlaubsbräune schnell weg. Dem schiebt die EU-Komission neuerdings einen Riegel vor: Seit 1. Juli gilt die verordnete Obergrenze von 59,50 Euro – danach wird die Datennutzung automatisch gekappt oder wie bei O2 das Übertragungstempo gedrosselt. Doch außerhalb der EU herrschen andere Preise: Da kann ein mageres MB schon mal über 60 Euro kosten. So hat’s auch Bild-Chef Kai Diekmann erwischt, der in drei Tagen in Marokko weit über 40 000 Euro versurft hat. Da ist man mit den Datenoptionen fürs Ausland deutlich günstiger dran, die die Netzbetreiber nicht nur für Businesskunden offerieren.

Teure Telefonate außerhalb der EU

Dass sich die damalige EU-Kommissarin Viviane Reding vor drei Jahren mit der Regulierung derüberteuerten Roaming-Tarife durchsetzte, kann man ihr ewig danken: Mittlerweile sind die Gesprächskosten innerhalb der EU um 70 Prozent gefallen. Doch außerhalb der EU sieht’s ganz und gar nicht entspannt aus: Während ein Handyanruf im EU-Ausland 46 Cent die Minute kostet, zahlt der Urlauber in der Türkei mit über 1,50 Euro pro Minute schon das Dreifache. Skurril wird’s außerhalb Europas: Da fallen für ein Handygespräch je nach Anbieter und Land bis zu 5,12 Euro die Minute an. Wer da zu lange plauscht, kann gleich beim Schuldenberater vorsprechen. Auch Vodafone- und E-Plus-Nutzer sollten das Display im Auge behalten: Falls sie im Ausland nicht automatisch auf die günstigeren Partnernetze umgestellt werden, müssen sie die Netzwahl manuell vornehmen, sonst wird’s teuer.

Vorsicht in Grenznähe

Wer in Grenznähe wohnt oder Urlaub macht, ist vor bösen Überraschungen ebenfalls nicht sicher: So kann es passieren, dass sich das Handy ins Netz des Nachbarlandes einbucht, wenn das stärker funkt als das heimische. Wenn’s dumm läuft, plaudern Handynutzer am Bodensee dann zum teuren Auslandstarif. Doch damit nicht genug: Auch für ankommende Anrufe darf der Verbraucher bis zu 70 Cent pro Minute zahlen, und für 1 MB Daten je nach Anbieter und Tarif gar bis über 20 Euro. Da hört der Spaß wirklich auf. Daher gilt in Grenznähe: Buchen Sie sich mit manueller Netzwahl fest in das deutsche Handynetz ein.

Bei Hotline-Anruf Ärger

In puncto Hotline herrschen bei den Mobilfunkern unterschied­liche Sitten: Während Telekom-, Vodafone- sowie O2-Kunden die Hotlines über Handykurzwahlen in der Regel gratis erreichen, schert E-Plus mit seiner Preispolitik aus: So zahlen Base-Kunden für den Service-Anruf via Handy 99 Cent pro Telefonat. Die rote Laterne hält hier aber seit Jahren die Drillisch-Tochter Simply: Wer deren Kundenservice bemüht, darf für den Hilfeanruf aus dem Festnetz sage und schreibe 1,29 Euro pro Minute blechen. Wer da in der Warteschleife hängt, kann schon mal über einen Zweitjob nachdenken. Da ist die Discount-Konkurrenz wie Simyo, Aldi oder Congstar mit 49 Cent pro Service-Minute geradezu billig dagegen.

Vorbildlich ist Tchibo: Die Beratung kostet beim Kaffeeröster gerade mal fünf Cent die Minute vom Handy aus.

Takt ist entscheidend

Wenn die Umsätze sinken, verschlechtern die Mobilfunker hier und da die Konditionen: So folgen auch manche Netzbetreiber, genauer O2 und E-Plus mit der Marke Base, dem schlechten Beispiel der meisten Discounter und rechnen Gespräche pro Minute ab. Deshalb schätzt man die Ausnahmen umso mehr: Vodafone, Telekom, Tchibo, Rewe und Aldi rechnen im 60/1-Takt ab – die erste Minute wird voll bezahlt, danach geht’s sekundengenau weiter. Der junge Billiganbieter Minutel kalkuliert bei seinem Prepaid-Tarif Minutel Plus gar vom Start weg im Sekundentakt.

SMS-Abo-Falle

Handynutzer sind für Abzocker nach wie vor ein gefundenes Fressen. Nicht selten verschicken dreiste Gesellen fingierte Flirt-Offerten per SMS, die Erwachsene und vor allem Jugendliche zum Antworten animieren. Wer’s tut, hat verloren: Für den SMS-Plausch darf der Kunde meist bis zu zwei Euro pro Message zahlen. Auch sonst geraten unbedarfte Kunden durch vermeintliche Gratisdienste in die Abofalle: So werben nach wie vor Online-Services mit Gratis-SMS-Diensten. Wer im Web seine Handy-nummer eingibt, hat oft unwissentlich ein Abo abgeschlossen – für 4,99 Euro pro Woche. Das ist rechtlich zwar nicht haltbar, den Ärger hat man aber doch. Daher: Finger weg von solchen zwielichtigen Angeboten.

Veraltete Tarife kündigen

Nicht selten telefonieren Mobilfunkkunden über Jahre hinweg mit veralteten Tarifen, bei denen Anrufe zu Mondpreisen von bis zu einem Euro pro Minute abgerechnet werden. Da kann man sein Geld gleich aus dem Fenster schmeißen. Damit Sie nicht die Melkkuh für Ihren Betreiber spielen, hilft Ihnen der connect-Tarifrechner unter http://telfish.connect.de komfortabel, das beste Angebot für Ihre Bedürfnisse zu finden.


  1. Das sind die schlimmsten Kostenfallen im Mobilfunk
  2. Auf Fußangeln achten
  3. Surfen außerhalb der EU kein Urlaubsspaß

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