Die Benutzerverwaltung lässt sich mit einem Active Directory (AD) integrieren. Dies funktionierte im Test problemlos. Die Software unterstützt zudem ein Backup-to-Tape, für das auch die Virtual Tape Library von AWS nutzbar ist. Eine Integration mit Hardware-Deduplizierungs-Appliances verschiedener Hersteller ist ebenfalls möglich. Native Speichersystem-Snapshots kann Nakivo bisher mit den 3PAR- und Nimble-Storage-Arrays von HPE für die Erstellung der Backups nutzen. Über den Status der Datensicherungen informieren automatisch erzeugte E-Mails und Reports.
Nakivo unterstützt mehrere Verfahren, um Dateien, Verzeichnisse, einzelne Laufwerke oder komplette VMs wiederherzustellen. Die Rücksicherung von Daten in eine noch laufende VM per Image-Mount erfolgt über das iSCSI-Protokoll, weshalb in der Ziel-VM der iSCSI-Dienst aktiviert sein muss. Wir führten für den Test mehrere Restores von Dateien und Verzeichnissen durch, die alle fehlerfrei verliefen. Der Systemverwalter gibt im Recovery-Assistenten an, auf welches Zielsystem die Daten zurückgeschrieben werden sollen. Im Test gaben wir zum einen ein Restore-Verzeichnis auf dem Nakivo-Backup-Server an, zum anderen stellten wir die Daten auf der Quell-VM an ihrem ursprünglichen Ort wieder her. Für den Restore mountet Nakivo das ausgewählte Backup-Image und kopiert die Daten anschließend in das Zielverzeichnis.
Es ist zudem möglich, aus dem Backup-Image Dateien über einen Internet-Browser herunterzuladen oder sie per E-Mail zu verschicken. Für die Wiederherstellung von kompletten VMs unterstützt Nakivo eine Instant-Recovery-Funktion namens Flash Boot, die das Backup-Image per iSCSI an einen Virtualisierungs-Host mappt und die VM direkt aus dem Image startet. Wir wählten für den Test die komplette Wiederherstellung, bei der sich die VM an ihren ursprünglichen Ort oder an eine andere Stelle aus dem Backup zurückkopieren lässt. Bevor wir den Restore starteten, löschten wir die WS2019-VM aus dem vCenter und erstellten anschließend einen Recovery-Job. Dieser hat die VM erfolgreich wiederhergestellt und gestartet. Der Systemverwalter kann die Systeme auch aus einem älteren Backup wiederherstellen. Nach dem Restore mussten wir die wiederhergestellte VM im ursprünglichen Backup-Job wieder neu hinzufügen, weil die Original-VM als nicht mehr verfügbar markiert war.
Nakivo unterstützt auch ein Cross Platform Recovery und kann Hyper-V-VMs als VMware-VM wiederherstellen. Die umgekehrte Richtung ist ebenfalls möglich. Zudem lassen sich physische Server aus dem Backup per P2V-Verfahren (Physical-to-Virtual) als virtuelle Maschine wiederherstellen. Wir testeten dies mit einem physischen WS2019-Server, den wir aus dem Backup heraus als VM erfolgreich wiederherstellten.
Eine weitere Möglichkeit, ausgefallene VMs schnell wieder online zu bringen, bieten die Replikationsfunktionen von Nakivo. Die Systeme lassen sich auf Virtualisierungs-Hosts an einem anderen Standort oder als EC2-Instanz in die AWS-Cloud replizieren. Das kürzeste Replikationsintervall beträgt eine Minute. Die integrierten Site-Recovery-Funktionen automatisieren die bei einem Standortausfall durchzuführenden Failover- und Failback-Aktionen. Wir erstellten einen Replikationsjob, um eine WS2022-VM alle 60 Minuten auf einen Standalone-ESXi-Host des Testlabs zu replizieren. Dann führten wir über den Recovery-Assistenten einen Failover durch und gaben dabei an, dass die Original-VM herunterfahren soll. Nakivo hat die Quell-VM gestoppt und auf dem Standalone-ESXi-Host die Replica-VM erfolgreich gestartet. Zum Abschluss führten wir einen Failback auf die Original-VM durch, der ebenfalls fehlerfrei funktionierte.
Nakivo kann S3-Speicher als Backup-Repository nutzen. Die Software unterstützt zudem die für AWS-S3-Buckets verfügbaren Object-Lock-Funktionen, um Daten in einem unveränderlichen Zustand für einen festgelegten Zeitraum zu speichern. Um dies zu testen, fügten wir im Nakivo-Inventory AWS als S3-Speicher hinzu. In der AWS-Konsole hatten wir zuvor bereits ein neues Bucket angelegt und die Object-Lock-Funktionen aktiviert. Wir stellten ein, dass neue Objekte nach 30 Tagen ablaufen sollen und nicht mehr aktuelle Objekte nach weiteren 15 Tagen gelöscht werden sollen. Anschließend erstellten wir für das Datenlaufwerk eines WS2019-Servers einen neuen Backup-Job und zusätzlich einen nachgelagerten Backup-Copy-Job, um die Daten in den S3-Object-Lock-Bucket zu übertragen. Beide Jobs waren erfolgreich und die gesicherten Daten anschließend sowohl im lokalen Repository als auch im per Object Lock geschützten S3 Bucket in der AWS-Cloud vorhanden. Für von Linux-Servern verwaltete Backup-Repositories stellt Nakivo zudem ein Immutability-Tool zur Verfügung, das Schreibzugriffe auf die hier gespeicherten Daten verhindert.
Die Backup-Lösung stellt umfangreiche Funktionen für die Datensicherung und Wiederherstellung bereit. Sie unterstützt auch eine Replikation mit automatisierten Site-Recovery-Mechanismen sowie das Object-Lock-Feature von AWS-S3-Buckets zum Schutz vor Ransomware. Unternehmen können mit Nakivo ihre Daten sowohl On-Prem als auch in der Cloud sichern. Im LANline-Test überzeugte die Software mit einer schnellen Implementierung, der einfachen Bedienung und einem fehlerfreien Testbetrieb.