Schwieriger wird es bei der Integration der Partner und Distributoren der beiden Unternehmen. Wie bei allen bisher von Dell übernommenen Firmen soll auch Wyse erst einmal mit seinen Distributoren weiterarbeiten. »Natürlich haben wir so quasi über Nacht eine sehr komplexe Distributionslandschaft bekommen. Da wird es früher oder später sicher eine Straffung geben«, erklärt Bleeker. Aber vorerst sollen die Wyse-Partner weiter bei ihren bewährten Distributoren kaufen. Wyse arbeitet wie die meisten Thin Client Anbieter nicht mit Broadlinern, sondern mit den Spezialisten ADN, Arrow und Avnet. Die VADs leisten weit mehr als reine Logistiker, beispielsweise bei der Schulung der Partner im Rahmen des »Train the Trainer«-Programms, berichtet Warum. »Das sind VADs und Multiplikatoren, die sinnvoll in das Dell Channelgeschäft integriert werden müssen.« Mit Avent arbeitet Dell in Deutschland bereits zusammen. Daneben besteht noch ein Distributionsabkommen mit TIM.
Auch die Integration der Partnerprogramme ist nicht trivial, denn Wyse ist schon von jeher eine hundertprozentige Channel Company mit bundesweit gut 700 Partnern, berichtet Warum. Dell hat nach eigenen Angaben in Deutschland noch nicht einmal 200 Partner. Dazu kommt, dass die Wyse-Partnerbasis sehr heterogen ist. Die Spannbreite reicht vom Zwei-Mann-Systemhaus bis zu überregionalen Konzernen wie Bechtle. Diese Partner bringen jede Menge Know-how mit und verfügen über »sehr tiefe Detail-Kenntnisse«, wie Bleeker bei ersten Treffen festgestellt hat. Für Dell wären diese Partner ein gewaltiger Kompetenz-Gewinn
Bis 30. Juni 2013 haben die Wyse-Partner jetzt Zeit, die eigens für sie eingerichtete Dell-Zertifizierung DVS (Desktop Virtualisation Solutions) zu erwerben. Auch die Dell-Partner können sich hier für die die Wyse-Themen qualifizieren. Bis dahin läuft das Wyse-Partnerprogramm weiter. Ende Juni wird es dann in das »Dell Partner direct«-Programm integriert. Das wird keine einfache Aufgabe, gibt auch Bleeker zu. »Es gibt einige Überschneidungen mit unserer Partnerbasis, aber nicht allzuviele. Wir freuen uns auf den einen oder anderen Neugewinn. Das ist eine ideale Ergänzung für uns«, so Bleeker.