Der Aufschwung im PC-Markt hat Intels Resellergeschäft ein starkes erstes Halbjahr beschwert. Kein Grund für den Channel, sich zurückzulehnen, meint Intels Channel-Chef Mike Cato im CRN-Interview.
CRN: Intel hat im zweiten Quartal 2014 hohe Zuwächse verzeichnet. Hat sich das Channelgeschäft genauso gut entwickelt?
Cato: Wir hatten bei Intel mehrere Rekordquartale im Channel in Folge. Im vierten Quartal 2013 hatten wir einen neuen Stückzahlen-Rekord bei CPUs über die Distribution, im ersten Quartal 2014 sogar Rekorde bei Umsatz und Stückzahlen und auch das zweite Quartal war noch sehr stark. Nach Stückzahlen sind wir bei Desktop-, Mobile und Xeon-CPUs über die Distribution im Jahresvergleich 30 Prozent gewachsen, beim Umsatz sogar um 43 Prozent.
CRN: Der wichtigste Wachstumstreiber war doch sicher das Support-Ende für Windows XP?
Cato: Sicher, das war der Hauptfaktor. Wir hatten die letzten drei Monate ein signifikantes Wachstum im Channel. Primär bei Desktops, denn das kann der Channel. Uns geht es zur Zeit sehr gut. Trotzdem warne ich davor, dass dieses enorme Desktop-Wachstum endlich ist. Wir werden 2015 und 2016 diese zweistelligen Zuwachsraten bei Desktops nicht mehr haben. Ich mahne deshalb unsere Kunden aus dem Channel: Uns geht es gut. Aber das sollten wir nutzen, um uns für die Zukunft vorzubereiten.
CRN: Welche Möglichkeiten hat denn der Channel außer der Assemblierung von Desktops? Notebooks waren ja für die meisten schon ein schwieriges Terrain und bei Tablets geht gar nichts mehr.
Cato: Wir müssen uns mit dem Thema Mobility auseinandersetzen. Selbst wenn die Tablet-Verkäufe derzeit auf hohem Niveau stagnieren und das Thema von den ersten Marktbeobachtern schon totgesagt wird: Hier ist für Intel und den Channel noch ein großer Markt zu gewinnen. Denn bei Windows 8-Tablets kommt der Channel wieder ins Spiel. Er muss sich damit beschäftigen, diese Tablets einzubinden und abzusichern. Geschäftschancen gibt es bei KMUs, Handwerksbetrieben und vor allem mit Services. Das sind Wachstumsbereiche.