Alles bleibt anders

Der PC-Markt ist tot, es lebe der PC-Markt

25. Oktober 2013, 13:33 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wintel am Scheideweg

Damit könnte sich die Branche laut den Auguren eigentlich auf bessere Zeiten freuen. Doch die zarten Zeichen des Aufschwungs sind nur die halbe Wahrheit. Denn nichts im Markt ist mehr so, wie es noch vor drei Jahren war.

Vor allem die Zeiten der einst übermächtigen »Wintel«-Kooperation aus Microsofts Windows-Welt und Intel-Prozessoren geht ihrem Ende entgegen. Bereits bei der Einführung von Microsofts neuer Betriebssystemgeneration Windows 8 im vergangenen Jahr war der aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit erhoffte Aufschwung weitestgehend ausgeblieben.

Nicht nur, dass viele Unternehmen darin keinen Anlass sahen, die neue Software samt passender Touch-fähiger Hardware anzuschaffen. Immer öfter machen andere Lösungsansätze das Rennen. Waren Konsumenten wie Unternehmen in den letzten Jahren verstärkt auf Notebooks als Ersatz für Desktop-PCs umgeschwenkt, so kaufen beide Gruppen aktuell bevorzugt Tablet-PCs. Die Verkäufe der mobilen PCs sind deshalb im Q3 sogar um 20,6 Prozent gesunken.

Selbst einst klar der Wintel-Liga angehörende OEM-Hersteller wie HP haben diesen Trend erkannt und passen sich den neuen Wahrheiten an. Nicht nur hat der PC-Marktführer HP jüngst erst wieder zwei neue Chromebooks vorgestellt, die auf Googles offene Alternative setzen. Auch die Linux-Abkömmlinge Android und Ubuntu spielen in der Strategie des Hardwareherstellers inzwischen eine feste Rolle. Damit einher geht gleichzeitig ein verstärkter Wechsel von Intel-Prozessoren hin zur ARM-Architektur, die auf der Smartphone-Plattform bereits die Vorherrschaft erobert hat.

Auch wenn Windows und Intel im Business-Bereich noch die Nase vorne haben, werden die preisgünstigeren Konkurrenten im Education-Bereich und auch bei Unternehmen immer beliebter. Obwohl Windows derzeit noch auf über 90 Prozent der Desktop-Systeme läuft, so bewegt sich seine Marktmacht bei mobilen Systemen eher im homöopathischen, einstelligen Bereich. Die Zukunft gehört anderen. Mit seiner Strategie mit Surface eigene Windows-Tablets auf Intel-Basis herzustellen hat Microsoft die OEM-Partner zusätzlich eher verschreckt, als eine Trendwende diesbezüglich eingeläutet.


  1. Der PC-Markt ist tot, es lebe der PC-Markt
  2. Wintel am Scheideweg

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Hewlett-Packard Enterprise

Matchmaker+