Stephan Peters, General Manager Sales DACH bei NEC Display Solutions, erklärt, wie sich die Ansprüche der Digital Signage-Kunden veränden und wo sich im Markt neue Chancen auftun.
Stephan Peters, General Manager Sales DACH bei NEC Display Solutions im CRN Interview.
CRN: Wie groß ist aktuell das Potenzial für Digital Signage-Lösungen in Deutschland? Steigt die Nachfrage?
Stephan Peters: Der Digital Signage Markt hat sich in Deutschland längst etabliert und wächst jedes Jahr weiter. Vor allem die Retail-Branche hat in den letzten Jahren stark in den Markt investiert. Besonders die Nachfrage nach Videowalls, sonnenlichttauglichen Monitoren und großformatigen Displays ist gestiegen. NEC begegnet diesen Anforderungen mit zahlreichen neuen Produkten wie dem Professional Display MultiSync X474HB für den Einsatz in besonders hellen Umgebungen und dem X981UHD, dem bisher größten Display im NEC-Portfolio.
CRN: In vielen öffentlichen Bereichen gehören DS-Lösungen schon zum Alltag. Haben sich in letzter Zeit auch neue Branchen als potenzielle Kundschaft ergeben?
Peters: Wir stellen einen verstärkten Bedarf an Digital-Signage-Lösungen in der Automobilbranche fest. Large Format Displays sind beispielsweise eine kostengünstige Alternative zum Ausdruck von Entwürfen auf teuren Großformatdruckern. Für die Fahrzeugkonfiguration eignen sich besonders UHD-Large-Format-Displays mit ihrer detailreichen, präzisen und sorgfältig gesteuerten Farbwiedergabe. Ein weiteres Einsatzgebiet ist der Bankensektor. Hier konnte NEC in den letzten Jahren eine Reihe neuer Projekte an den Start bringen. Vor allem Informationsmonitore im öffentlichen Bereich sind gefragt – dort lässt sich eine zunehmende Nachfrage nach interaktiven Monitoren erkennen.
CRN: Wie weit sind interaktive DS-Lösungen schon im Markt angekommen?
Peters: Interaktive, berührungsempfindliche Bildschirme vereinfachen Vorgänge in zahlreichen vertikalen Bereichen. In Quick-Service-Restaurants, im Einzelhandel und im Transportwesen sind solche Digital-Signage-Lösungen daher längst angekommen. Auch Museen und Freizeiteinrichtungen profitieren von Touch-Technologie. Inhalte lassen sich so wesentlich schneller vermitteln und zielgruppengerecht aufarbeiten. Eine Herausforderung ist nach wie vor, die geeignete Lösung für die jeweilige Branche zu finden. Gegenwärtig gibt es keine Touch-Technologie, die sich für den Einsatz in jedem Umfeld eignet. Um führende Technologien wie 3M-Kapazitivtechnologie, Dispersive Signal Technology (DST) und optische Bildgebung anbieten zu können, arbeitet NEC in diesem Bereich mit autorisierten Partnern zusammen.
CRN: Mittlerweile bieten einige Distributoren fertige Basislösungen und Content-Betreuung an. Ist hier noch Platz für den Systemhauspartner?
Peters: Basislösungen eignen sich vielleicht für den Einstieg. Um eine optimal Digital-Signage-Lösung zu erreichen, die den kundenspezifischen Anforderungen entspricht, sind sie jedoch nicht ausreichend. Wir beobachten zunehmend, dass Endkunden einen Fokus auf individuelle Lösungen legen. Sie suchen sich je nach vertikalem Schwerpunkt und Anwendungsszenario eine maßgeschneiderte Lösung, statt nur auf Standardinstallationen zu setzen. Systemhauspartner können hier wesentlich umfassender beraten und zusammen mit den Kunden das perfekte Arrangement entwickeln.
CRN: Hat die Komplexität der nachgefragten Signage-Lösungen in den vergangenen Jahren zu- oder abgenommen? Sehen Sie das nötige Know-how im Channel als gegeben?
Peters: Die große Vielfalt der Branchen, neue Trends wie Interaktivität und 4K sowie die Bandbreite an Produkten machen das Thema Digital Signage sicher nicht weniger komplex. Gleichzeitig ergibt sich dadurch jedoch auch eine Chance für IT-Reseller. Für den Endkunden ist es selbstverständlich von Nutzen, wenn er alle Lösungskomponenten aus einer Hand über den gleichen Händler beziehen kann. Das zahlt sich nicht nur hinsichtlich der Anschaffungskosten, sondern vor allem auch im Servicefall aus. IT-Reseller sollten daher zum einen breit aufgestellt sein, zum anderen brauchen sie umfangreiches Praxiswissen, um professionell auf die spezifischen Anforderungen des Kunden eingehen zu können. NEC unterstützt Handelspartner dabei mit einem breiten Schulungsangebot im Rahmen der NEC Training Academy. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Support in Form von Field-Sales-Engineers, die Partner in der Pre- und Aftersales-Phase unterstützen.
CRN: Was sind für Sie die technischen Trends der Branche für das kommende Jahr?
Peters: Im kommenden Jahr werden sich Trendthemen wie Interaktivität und 4K stark weiter entwickeln: Von Desktop über Large Format Displays bis hin zu Projektoren kommen neue Ultra-HD-fähige Geräte auf den Markt. Der neueste Zugang im NEC-Portfolio ist der X981UHD. Das Display ist das bisher größte im Sortiment. Darüber hinaus ist es in der Lage, Inhalte mit geringerer Auflösung aufzuwerten. Weitere Themen im kommenden Jahr sind Small Signage und die Einbindung von mobilen Endgeräten.