Einbruch im Serverraum: Über Nacht standen die Eurovia-Niederlassung in Ludwigshafen und viele angeschlossene Gesellschaften ohne IT da. Hersteller Fujitsu, VAD Bytec und dessen Partner sorgten für eine schnelle Wiederherstellung der IT-Infrastruktur.
Eurovia ist einer der führenden europäischen Straßenbaukonzerne: Das Unternehmen deckt nach eigener Einschätzung »mit einer bundesweiten Präsenz in Deutschland die komplette Wertschöpfungskette im Verkehrswegebau« ab. Das Leistungsspektrum reicht von der Rohstoffgewinnung sowie der Produktion und dem Recycling von Straßenbaumaterialien über die Projektplanung und die Bauausführung bis hin zur Bewirtschaftung und Instandhaltung von Infrastrukturen. 4.000 Mitarbeiter sind deutschlandweit für den Konzern im Einsatz, weltweit sind es sogar 195.000. Auch in Ludwigshafen hat der Konzern eine Niederlassung – dort produziert und vertreibt Eurovia Straßenbaumaterialien sowie polymermodifiziertes Bitumen. Von der IT-Infrastruktur in der Ludwigshafener Niederlassung sind auch weitere Gesellschaften der Gruppe abhängig, beispielsweise nutzen diese die IT der Bodensee-Filiale für Telefonie, E-Mail-Kommunikation und auch andere Businessanwendungen.
Deshalb geriet das Unternehmen in eine äußerst »prekäre Situation«, wie Volker Eisfelder, Abteilungsleiter Informatik bei Eurovia Services feststellt, als der erst vor einem halben Jahr neu implementierte Fujitsu Primergy TX300 S8-Server und sämtliche Clients gestohlen wurden. Denn dem zentralen Server liefen nicht nur die Anwendungen der Niederlassung, sondern auch die anderer Standorte. Neben Domaincontroller und einem Lync-Server für Voice over IP waren auch ein Terminal Server für den Remote-Zugriff und ein spezieller ITWO-Server für die Angebotsabgabe bei öffentlich ausgeschriebenen Baustellenprojekten dort in Betrieb. Zudem betroffen waren die Anwendungen der Eurovia Industrie GmbH, die mit Rohstoffen für die Herstellung von Asphalt handelt und zum Wiegen von Lastkraftwagen samt Ladung Zugriff auf den Server benötigt. Neben dem völligen Ausfall von Kommunikation und Administration waren also auch die Kollegen von der Bauleitung, der Niederlassungsleitung und der kaufmännischen Leitung betroffen. Die Clients waren beim Hardwarepartner vorrätig und konnten schnell ersetzt werden - nicht aber der Server, dessen Lieferung und Implementierung im Normalfall ein Zeitfenster von bis zu sechs Wochen in Anspruch genommen hätte. Es drohte ein langer Ausfall, der Schaden wäre kaum zu beziffern gewesen, so Eurovia.