CRN-Interview mit Robert Schenker

»High-End-Tower für den Preis eines Kleinwagens«

17. August 2017, 13:15 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Attraktive Margen für den Fachhandel

CRN: Bringen weitere Trends wie Casual Gaming neue Kundengruppen und wie lassen sich deren Bedürfnisse, die sich wesentlich von Hardcore-Gamern unterscheiden, am besten ansprechen?
Schenker: Es kommt natürlich darauf an, wo man die Grenze zwischen Casual, Core und Hardcore zieht. Hier existieren teils stark unterschiedliche Auffassungen verschiedener Analysten, insofern ist für uns das Thema Casual-Gaming kein Novum. Reduziert man den Casual-Gamer allerdings auf eine Person, die größtenteils Browser- & Mobile-Games mit geringen Hardware-Anforderungen spielt, so eröffnet sich für uns als Hersteller ad hoc kein neues Geschäftsfeld. Mittelfristig aber schon, wenn die Anforderungen des Spielers steigen. Insofern ist Sichtbarkeit auch bei dieser Zielgruppe für uns wichtig.

CRN: Bleiben die Margen im Gaming-Bereich für Hersteller und Handel dennoch weiterhin attraktiv?
Schenker: In den vergangenen vier Jahren haben immer mehr A-Brands den Markteintritt in den Gaming-Bereich gewagt und unterbieten sich teilweise extrem mit ihren Preisen. Als lokaler Hersteller ist es da durchaus schwieriger geworden, weiterhin attraktive Margen zu generieren. Für den Handel ist die Situation zweifelsohne besser geworden, kann dieser doch mittlerweile auf ein wesentlich breiteres Portfolio verschiedener Hersteller zurückgreifen und auf die verschiedenen Kundenbedürfnisse eingehen. Wir offerieren unseren Handelspartnern unabhängig von Gerät oder Konfiguration eine feste Marge, welche sich in den letzten Jahren nicht verändert hat. Wir möchten unser Business für alle Partner fair gestalten. Dass wir seit Jahren bei führenden Etailern wie notebooksbilliger.de, Cyberport und Alternate gelistet sind und viele kleinere Fachhändler trotzdem ein gutes Geschäft mit XMG und SCHENKER machen, spricht für sich.

CRN: Inwieweit betrifft die aktuelle Komponenten-Krise bei Displays, Akkus und insbesondere Flash-Speicher Sie als Hersteller?
Schenker: Bei Displays und Akkus verspüren wir derzeit keine signifikanten Auswirkungen. Bei SSDs und Arbeitsspeichern steigen die Preise hingegen aktuell stetig. Das trifft uns natürlich als lokalen BTO-Hersteller direkter, da wir mit Tagespreisen arbeiten. Da wir die Preisschwankungen in der Regel nicht weitergeben und Händlermargen stabil halten, gehen Preiserhöhungen dann überwiegend zu Lasten unseres Ertrags. Allerdings wirken andere Dinge dem wieder entgegen: Die aktuelle Dollarentwicklung führt dazu, dass wir sogar Preise senken konnten.


  1. »High-End-Tower für den Preis eines Kleinwagens«
  2. Mangel an gutem VR-Content
  3. Attraktive Margen für den Fachhandel

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