Ingram Micro muss für das vergangene Geschäftsjahr Rückgänge bei Umsatz und Nettoergebnis ausweisen. Im Schlussquartal rutschte der Broadliner sogar in die roten Zahlen.
Ingram Micro erzielte in seinem Geschäftsjahr 2016 Erlöse von fast 42 Milliarden US-Dollar (endete am 31. Dezember 2016). Im Vorjahr waren es noch gut 43 Milliarden Dollar. Auch beim Nettoergebnis muss der Distributor einen deutlichen Rückgang hinnehmen: Von 215 Millionen Dollar im Vorjahr auf nun gut hundert Millionen Dollar. Vor allem auch ein schwaches Jahresschlussquartal trug zum durchwachsenen Jahresergebnis bei: Der Broadliner konnte im Q4/2016 zwar seinen Umsatz um acht Prozent auf gut zwölf Milliarden Euro steigern, doch weist er einen Nettoverlust von fast 35 Millionen Dollar für das vierte Quartal aus.
Der Distributor nennt Restrukturierungskosten in Höhe von 175 Millionen Dollar, die in Zusammenhang mit der im Dezember abgeschlossenen Übernahme durch die chinesische HNA Group stehen als Grund für das schwache Ergebnis. Der Weltmarktführer, der mit dem Übergang an die neuen chinesischen Besitzer auch nicht mehr an der Wall Street notiert ist, rechnet vor: In einem nicht auf GAAP-Basis beruhenden Berechnung, das solche Restrukturierungskosten nicht umfänglich berücksichtigt, kommt man im vierten Quartal immerhin auf einen Nettogewinn von 121 Millionen Dollar. Damit liegt Ingram Micro freilich immer noch unter dem Nettoergebnis des vergleichbaren Vorjahres von gut 140 Millionen US-Dollar, was verdeutlicht, dass es der Weltmarktführer der Distributionsszene nicht nur an einem schwierigen Übergang in neue Besitzerverhältnisse laboriert, sondern es gleich an mehreren Stellen hakt. Ingram Micro führt selbst als weitere Gründe für rückläufige Gewinne an, dass zuletzt niedrigmargige Consumer-Produkte wie vor allem Smartphones einen recht hohen Anteil am Gesamtabsatz hatten. Außerdem stellt das Unternehmen fest, dass einige europäische Gesellschaft unter den Erwartungen blieben.