HP bestätigt die Gerüchte, dass die PC-Sparte (PSG) und der Druckerbereich (IPG) des Unternehmens in einer großen Geschäftseinheit zusammengefasst werden. Die Umstrukturierung führt aber noch viel weiter als gedacht.
HP hat den Gerüchten ein Ende gesetzt und bestätigt, dass die PC- und Druckersparten des Unternehmens in einer Einheit vereint werden. »Die Umstrukturierung soll die Leistung verbessern und das Wachstum antreiben «, so der Wortlaut der HP-Meldung. Es wird auch schon deutlich wie die neue Gruppe heißen wird: »Printing and Personal Systems Group«. Der Hersteller bestätigt ebenfalls, dass auf US-Ebene Vyomesh Joshi (der bisherige Chef der IPG) nach 31 Jahren bei HP in den Ruhestand geht. Todd Bradley, der die PSG seit 2005 leitet, wird an die Spitze des neuen Geschäftsbereiches treten. Die Kombination der beiden Einheiten verbessert nach Angaben von HP die Vermarktungsstrategie, das Branding, die Lieferkette und Kundenbetreuung.
"Durch diese Kombination kommen zwei Geschäftsbereiche zusammen, in denen HP weltweit führt," sagt Whitman. "Damit profitieren unsere Kunden, Partner und Aktionäre von Innovationen und operativen Verbesserungen."
Gleichzeitig zu den Ankündigungen lief am Mittwoch in Berlin die deutsche Partnerkonferenz von HP. Wie Reseller gegenüber CRN berichten, werden die Partner stetig auf dem laufenden gehalten. »Sobald es etwas Neues gibt, geht jemand auf die Bühne und informiert die Teilnehmer«, sagt ein Partner. Insgesamt sei er zufrieden gewesen mit der Informationspolitik von HP. Es fehlen nur noch Details, ob sich bei den Ansprechpartnern für die Partner etwas ändert. »Wenn man so etwas hört, denkt man zunächst einmal an Konsolidierung«, sagt ein Partner.
Damit liegt der HP-Händler nicht falsch: Zusätzlich zu der Zusammenlegung soll die Struktur bei Schlüsselfunktion gestrafft werden. Die Global Accounts Vertriebsorganisation wird in die neu geschaffene HP Enterprise Group integriert. In dieser Gruppe werden Server, Storage, Networking und Technolgy Services zusammengefasst. Die Leitung übernimmt David Donatelli. Die neuen Strukturen sollen HP zu schnelleren Entscheidungsprozessen verhelfen, die Produktivität und Effizienz erhöhen sowie und den Kontakt zum Kunden vereinfachen.
Die Marketing-Funktionen über alle Buisness Units hinweg werden unter der Leitung von Marty Homlish vereint. Die Marke soll dadurch effektiver positioniert werden. Zudem werden bereichsübergreifende Marketing Aktivitäten möglich. Dasselbe gilt für den Bereich Kommunikation, den dann Henry Gomez leitet.
Schließlich wird der Bereich Global Real Estate von der Finance-Abteilung in die Global-Technology- und Business-Processes-Organisation integriert, um die Liegenschaften von HP zu konsolidieren und die Arbeitsumgebung für HP-Mitarbeiter zu verbessern.
Die Auswirkungen dieser neuen Strukturen auf die deutsche Gesellschaft werden massiv sein. HP hat aber auf Anfrage von CRN noch keine Details bekannt gegeben.
Insgesamt herrscht im Fachhandel eher Unmut über den Entschluss die Geschäftsbereiche zu konsolidieren: "Die beiden Sparten sind doch sehr unterschiedlich", sagt ein Partner im Gespräch mit CRN. Als Hintergrund für die Entscheidung vermutet er, dass HP die Defizite im PSG-Geschäft durch die profitable IPG kompensieren will. Zudem erhoffe sich der Hersteller Synergien in der Händlerschaft.