Umsatz und Gewinn unter Druck

HP halbiert die Kosten für den Split

22. Mai 2015, 14:53 Uhr | Lars Bube
Meg Whitman sieht den Split des Konzerns auf einem guten Weg
© HPE

Im Rahmen der aktuellen Quartalsbilanz gab HP-Chefin Meg Whitman bekannt, dass die Aufspaltung des Unternehmens nun doch nur knapp 500 Millionen statt der ursprünglich befürchteten Milliarde US-Dollar kosten soll. Dennoch sind Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal weiter zurückgegangen.

Als Hewlett-Packard im vergangenen Jahr bekannt gab, dass man den Konzern in zwei Teile teilen werde, rechnete das Unternehmen noch mit einer Milliarde US-Dollar für die als »Dis-Synergien« bezeichneten Kosten bei dieser Mammutaufgabe. Während einige Kritiker dies als viel zu niedrig angesetzt sahen, hat das Unternehmen dabei tatsächlich offenbar sogar sehr großzügig gerechnet, wie sich jetzt zeigt. Bei der Verkündung der Geschäftszahlen aus dem zweiten Quartal des Finanzjahres beruhigte HP-Chefin die Gemüter der Analysten und Anleger mit einer überraschend positiven Richtigstellung der Kalkulation. Demnach wird der Split das Unternehmen nach den aktualisierten Planungen nun wohl doch nur etwas weniger als 500 Millionen Dollar kosten und damit weniger als die Hälfte des ursprünglich angenommenen Betrags.

Ähnlich positiv fiel auch die Quartalsbilanz selbst aus. Zwar schrumpfte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent auf 25,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn sank in den drei Monaten bis April sogar um über 20 Prozent auf rund eine Milliarde Dollar. Dennoch waren die Zahlen damit noch besser als sie HP selbst und auch die Marktforscher vorausgesagt hatten. Die Aktionäre honorierten das mit Zukäufen, die den Kurs nach der Veröffentlichung um fast fünf Prozent ansteigen ließen. Zudem lässt sich der Rückgang in weiten Teilen auf den starken Dollar zurückführen, da HP einen Großteil seines Umsatzes im globalen Geschäft außerhalb des US-Heimatmarktes erwirtschaftet. Währungsbereinigt liegt das Minus nur bei etwa zwei Prozent.

Einer der Bereiche mit dem größten Umsatzrückgang waren die wichtigen Enterprise Services, bei denen HP ein Minus von 16 Prozent verschmerzen musste. Ebenfalls von einem deutlichen Rückgang betroffen waren die Sparten für Netzwerke und unternehmenskritische Systeme, die jeweils etwa 15 Prozent weniger Umsätze einbrachten. Im Bereich Storage stand letztlich ein Umsatzminus von acht Prozent zu Buche. Mit Software erzielte HP im zweiten Fiskalquartal acht Prozent weniger Umsatz, mit Lizenzen sogar 17 Prozent weniger. Lichtblick beim Umsatz war dafür der Bereich der x86-Server. Das hier erwirtschaftete Umsatzplus von elf Prozent ist in Teilen auch dem Ausstieg des Konkurrenten IBM zu verdanken, der seine entsprechende Sparte an Lenovo verkauft hat.


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