Der Hersteller begründete die Einführung einer eigenen Produktlinie für das untere Preissegment damit, dass HP von den Käufern als die höherwertige Marke wahrgenommen werde. Konsumenten, die nach einem HP-Gerät suchen, aber in der unteren Preisklasse nicht fündig werden, entscheiden sich dann eben nicht zwangsläufig für ein Compaq-Notebook. Branchenkennern zufolge läuft die Zweitmarke auch nicht besonders gut.
Dabei hatte PSG-Chef Martin Kinne mit der Reanimation des 2003 aufgegeben Brands vor zwei Jahren den mageren Anteil im Endkunden-Markt steigern wollen. Die Compaq-Geräte waren vor allem als Retail-Produkte konzipiert. HP wollte damit aber auch neue Vertriebskanäle adressieren, Kinne nannte explizit Lebensmittel-Ketten und Internet-Händler, ohne den HP-Brand abzuwerten. Statt die Position im Consumer-Markt auszubauen hat der Hersteller seither aber sogar noch Marktanteile eingebüßt. Mitte 2008 lag HP mit einem Marktanteil von 7,6 Prozent bei Consumer-Notebooks noch auf Platz vier im deutschen Markt. Im Krisenjahr 2009 hatte sich das Unternehmen antizyklisch auf das stark rückläufige Business-Segment konzentriert und hier laut Kinne den Marktanteil ausgebaut. (CRN berichtete) Im Consumer-Geschäft habe der Hersteller aber »nicht jede Preisdummheit mitgemacht«, räumte der PSG-Chef ein. Der Marktanteil rutschte daraufhin auf 6,8 Prozent ab und HP landete auf Platz fünf bei Consumer-Notebooks.
Dabei kam das Wachstum im vergangenen Jahr allein aus dem Endkundensegment. Während der Absatz von Business-Notebooks 2009 stark rückläufig war, blieb die Nachfrage nach Consumer-Notebooks weiter auf hohem Niveau. Davon profitierten aber vor allem HPs Konkurrenten, allen voran Acer. Deutlich höhere Zuwachsraten im Endkunden-Segmenten verzeichnen mittlerweile auch kleinere Konkurrenten, wie Samsung. Und mit dem chinesischen Konzern Lenovo, auf seinem Heimatmarkt ein Schwergewicht im Consumer-Markt, drängte im vergangenen Jahr ein weiterer Wettbewerber auf den umkämpften Privatkunden-Markt.