»The Machine« war als Revolution in der Computerarchitektur gedacht, die mit der Datenflut des IoT Schritt halten sollte. Zwei Jahre später ist es ein Forschungsprojekt geworden.
Als HP »The Machine« ankündigte, wollte der Konzern damit die Antwort auf die immense Datenflut geben, die durch neue Technologien wie Cloud oder das Internet der Dinge hervorgebracht wird und welche traditionelle IT-Systeme schon jetzt vor unlösbare Herausforderungen stellt. Von nichts anderem als einer »Revolution« war die Rede. In unserer Jubiläumsausgabe »20 Jahre CRN« sprach der für The Machine verantwortliche HP-CTO Martin Fink von einem neuen »Computer-Denkmuster, das das alte Programmier-Modell radikal vereinfacht und im Gegenzug eine Vielzahl von Steigerungen bei der Performance und Engerie-Effizenz« liefern sollte. Seit Juni dieses Jahres ist Martin Fink aber im Ruhestand und auch The Machine selbst ist deutlich anders geworden, als bei der Ankündigung 2014 auf der HP-Hausmesse in Las Vegas angedacht war.
Denn zwar haben die HP Labs, die seit dem Split unter HPE aufgehängt sind, nach zweieinhalbjähriger Funkstille einen ersten Prototyp präsentiert, der aber viel mehr ein Forschungsprojekt in Sachen Memory Driven Computing ist als ein fertiges und vor allem revolutionäres Produkt, das an Endkunden ausgeliefert wird (CRN berichteteserver-clients/artikel/112134/### /->).
Dennoch wird auch der Prototyp, der laut HPE seit Oktober in Betrieb ist, einen wichtigen Beitrag zur Serverarchitektur der Zukunft leisten, bei der die durch schnelle optische Leitungen (Fabrics) verbundenen Controller auf einen einheitlichen Universalspeicher zugreifen. Das Ziel: Die heute noch gängige Speicherhierarchie abschaffen und den Flaschenhals der Neusortierung des Speichers bei einzelnen Rechenabfragen zu umgehen. Laut HPE sollen damit bis zu 8.000 Mal schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeiten erzielt werden können, wie interne Simulationen ergeben hätten.
Jetzt will HP das Projekt nutzen, um einzelne Komponenten zur Marktreife zu entwickeln und mit ihnen bestehende Produktreihen aufzurüsten. Neben einem nichtflüchtigen Speicher, der so schnell wie DRAM sein und gleichzeitig Kapazitäten von traditionellem Speicher bieten soll, sind das auch die neuen optischen Leitungen sowie die eigens für die Steuerung integrierte Software namens »Machine OS«, die für die neue Computerarchitektur entwickelt wurden.
Mit den besten Grüßen
Peter Tischer
CRN-Redakteur