Infineon nimmt Tempo raus: Wie erwartet gehen Umsatz und Ergebnis zu Beginn des neuen Geschäftsjahres zurück, die Investitionen werden zurückgefahren. Doch an seiner Ausrichtung hält der Halbleiterhersteller fest.
Schwache Geschäfte der Automobilbranche sowie bei Smartphones haben beim Chiphersteller Infineon für einen durchwachsenen Jahresauftakt gesorgt. Im Vergleich zum Vorquartal gingen Umsatz und Ergebnis wie erwartet zurück. Unterm Strich blieb dem Konzern ein Gewinn von 254 Millionen Euro, wie Infineon am Dienstag mitteilte. Das waren zwar 80 Prozent mehr als im vierten Quartal des vorigen Geschäftsjahres. Damals drückten allerdings hohe Rückstellungen wegen einer Klage im Zusammenhang mit der insolventen früheren Tochter Qimonda den Gewinn deutlich.
Der Umsatz betrug 1,97 Milliarden Euro - vier Prozent weniger als im Vorquartal, aber elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Infineon bleibt zu Beginn des neuen Geschäftsjahrs daher vorsichtig. Die geplanten Investitionen von bis zu 1,7 Milliarden Euro werden um 100 bis 200 Millionen eingedampft. Davon seien vor allem Fertigungsanlagen betroffen, sagte Konzernchef Reinhard Ploss in München. Die Erweiterung des Österreich-Standorts Villach bleibt davon indes unberührt sowie solche Fertigungen, die für die strategische Ausrichtung wichtig seien.
Es waren auch die geplanten hohen Ausgaben, die die Aktionäre skeptisch gestimmt und den Aktienkurs im Vorquartal heftig gedrückt hatten. 2018 hatte das Papier fast ein Viertel seines Wertes eingebüßt. Nun legte die Aktie um rund ein Prozent zu und baute damit die bisherigen Jahresgewinne aus. Mit einem Plus von etwa 13 Prozent gehört Infineon zu den besten Dax-Werten.