Neue Forschungslabore in Jülich und Leuven

Intel jagt die Exaflops

9. Juni 2010, 8:10 Uhr | Lars Bube
Auch der erste europäische Petaflop-Computer in Jülich gehört zum PRACE-Netzwerk.

Chip-Hersteller Intel bemüht sich mit zwei neuen Forschungslaboren in Europa, beim Rennen um die ersten Exaflop-Superrechner ganz vorne dabei zu sein. In Paris, Jülich und Leuven (Belgien) sollen die Forscher in den nächsten Jahren an den nötigen Technologien und Systemen für Exascale-Cluster arbeiten.

Die Welt des High Performance Computings (HPC) stellt sich gespannt auf die Frage, wer das Rennen um das erste Exaflop-Hochleistungssystem (ein Trillion Gleitkommaoperationen pro Sekunde) machen wird. Dabei ist noch lange nicht ausgemacht, dass die USA die Nase vorne haben werden. Neben dem üblichen Favoriten Amerika sind auch China und Europa heiße Kandidaten auf den Durchbruch, den Experten nach derzeitigen Plänen spätestens für 2020 erwarten. Das sieht auch Chip-Hersteller Intel so und hat jetzt zwei weitere Exascale-Forschungslabore auf dem »alten Kontinent« eröffnet.

Bereits letzte Woche wurde das ExaCluster-Laboratorium in Jülich in Zusammenarbeit mit dem dortigen HPC-Forschungszentrum und dem Cluster Competence Center ParTec der Fachwelt vorgestellt. Diese Woche wurde darüber hinaus noch das ExaScience Lab Flandern in Leuven (Belgien) eröffnet, an dem mehrere belgische Universitäten und das Nanoelektronik-Institut IMEC beteiligt sind. Damit betreibt Intel zusammen mit dem schon letztes Jahr eingeweihten Forschungszentrum in Paris nun drei solcher auf Exascale abzielende Forschungszentren in Europa neben seinen diversen anderen Forschungsstätten der Intel Labs Europe.

Und auch die Staaten der EU haben sich inzwischen klar zum Exascale-Projekt bekannt und die Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE) in Belgien gegründet, die von jedem Vollmitgliedsland in den nächsten fünf Jahren mit 100 Millionen Euro bedacht wird. Dabei haben die Länder die freie Wahl, ob sie ihren Anteil in Barmitteln, oder auch in Form von Hardware oder Leistungen erbringen. Weitere 70 Millionen Euro für die Infrastruktur kommen direkt aus EU-Mitteln hinzu.


  1. Intel jagt die Exaflops
  2. Energieverbrauch als technische Grenze

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Deutsches Forschungszentrum f. Künstliche Intelligenz GmbH

Matchmaker+