Intels Geschäft hat sich über die Jahrzehnte verändert. Vor allem das Kerngeschäft mit Prozessoren wird von der schwachen PC-Nachfrage und neuen Konkurrenten kräftig durchgeschüttelt. Wie der Chipriese seine Brot-und-Butter-Sparte wetterfest aufstellt und wo sich neue Geschäftschancen eröffnen, erläutert Intels weltweiter Sales- und Marketing-Verantwortliche der Client Computing Group, im CRN-Interview.
CRN: Intel ist mehr als ein halbes Jahrhundert alt und das Geschäft hat sich über die Jahrzehnte verändert. Das gilt besonders stark für die letzten Jahre, in denen die PC-Nachfrage zurückging, weil die Kunden mobile Devices bevorzugen. Für Intel brachte das auch neue Konkurrenten wie ARM oder Nvidia. Was bedeutet das für Intels Client Computing Group?
Steve Long: Es stimmt, Intels Geschäft ändert sich. Aber das hat es immer getan, vom Desktop-PC zum Notebook und zu den neuen mobilen Devices. Smartphones und Tablets haben das Geschäft durcheinandergebracht. Aber die Nutzer können damit nicht produktiv arbeiten. Deshalb hat der PC immer noch eine fundamentale Bedeutung für Leben und Arbeit. Ja, es ist ein Wandel, aber auch eine Chance. Denn Trends wie »Datacentric Business« und Internet of Things eröffnen auch für Intel neue Möglichkeiten. Wir sind heute eine 70 Milliarden Dollar Company und wir sehen da draußen einen Markt von 300 Milliarden Dollar.
CRN: Intel war lange Zeit in erster Linie ein Prozessor-Hersteller. In den letzten Jahren wurden neue Themenfelder wie AI, autonomes Fahren, 5G und VR erschlossen. Welche Bedeutung hat das Geschäft mit PC-Prozessoren heute noch für das Unternehmen?
Long: Die Client Computing Group hat im letzten Geschäftsjahr 37 Milliarden Dollar erwirtschaftet und damit mehr als die Hälfte zum Konzernumsatz beigetragen. Unser Geschäft ist die letzten drei Jahre sogar gewachsen. Und ich bin davon überzeugt, dass wir auch weiter wachsen werden. Von den 300 Milliarden Dollar schweren Marktchancen da draußen dürften bis 2022 mehr als 60 Milliarden Dollar für die Client Computing Group abfallen. Ich sehe brillante Wachstumsaussichten für Intels Clientgeschäft.