Wer Apples neues Macbook Pro mit externen Geräten nutzen will, sollte sich genau überlegen, welches Modell er kauft. Selbst für den Anschluss eines iPhone 7 wird ein Adapter benötigt, bei manchen Modellen sind zudem einige Thunderbolt 3-Ports ausgebremst.
Mit seinen neuen Macbook Pro-Modellen hat Apple auf die harsche Kritik zum Macbook aus dem letzten Jahr reagiert und stellt den Kunden bei seinen Profi-Modellen nun mehr kombinierte Thunderbolt 3 / USB-C-Ports für jeweils bis zu sechs Geräte zur Verfügung. Das geht allerdings gleichzeitig auf Kosten einiger anderer Anschlussmöglichkeiten wie HDMI, Displayport, SD-Kartenslot, Thunderbolt 2, USB-A und den alten Magsafe-Ladekabelanschluss, die komplett entfallen. Selbst das aktuelle iPhone 7 kann also nicht ohne ein zusätzliches Kabel oder einen entsprechenden Wandler, den Apple für knapp 30 Euro anbietet, mit den neuen Macbook Pros verkabelt werden. Um Apples Thunderbolt 2-Display nutzen zu können, sind knapp 60 Euro für den Adapter auf die neuen Thunderbolt 3 im USB-C-Design fällig. Ähnliches gilt für einen Kopfhörer mit 3,5 Millimeter Klinkenanschluss, den man zwar mit dem neuen Macbook, aber nicht ohne weiteres mit dem gerade erst erschienenen iPhone benutzen kann. Dementsprechend müssen sich die Käufer zu ihrem neuen Gerät, das immerhin mindestens 1.699 Euro kostet, je nach Nutzungsszenario und Peripherie gleich auch noch ein ganzes Bündel an teuren und wenig schönen Adapterkabeln dazubestellen. Erst wenn sich die Umstellung auf die neuen Ports auf breiter Front durchgesetzt hat, verschwindet dieses Problem mit der Peripherie.
Manch einen der anvisierten professionellen Nutzer dürfte das in seiner Euphorie gehörig ausbremsen. Hinzu kommt außerdem noch ein weiteres Ärgernis, das erst bei genauem Lesen der jetzt veröffentlichten Spezifikationen auffällt. Denn dort wird Nutzern empfohlen externe Geräte wie Festplatten, die eine schnelle Anbindung und Übertragungsgeschwindigkeit brauchen, nur an bestimmte Ports zu hängen. Ausgerechnet beim Premium-Modell des 13 Zoll Macbook Pro mit der Touch-Leiste sind demnach die zwei Thunderbolt 3-Ports auf der rechten Seite »etwas« langsamer als ihre Pendants auf der linken Seite. Wie groß genau der Unterschied ist und woraus er resultiert, verrät Apple dabei allerdings nicht. Hier muss auf erste Tests nach dem Verkaufsstart gewartet werden, bevor man sich als Käufer ein genaueres Bild machen kann. Immerhin sollen laut dem Dokument die weiteren Funktionen wie die Bereitstellung der Stromversorgung für externe Geräte nicht beeinträchtigt sein. Der große Bruder mit 15 Zoll ist von der Thunderbolt-Bremse offenbar nicht betroffen. Dafür droht allen neuen Modellen der Exitus, wenn ein Netzgerät genutzt wird, das mehr als 100 Watt ausgibt.