Registrierkassen dürften in Zukunft ein krisensicherer Markt sein, zeigt sich der Etron-Geschäftsführer überzeugt, denn Trends wie Industrie 4.0, KMU-Technisierung, Online-Handel, Neue Medien und Cloud-Dienste sollten die Nachfrage nach sicheren und gesetzeskonformen Lösungen weiter ankurbeln. Und damit ist ein, womöglich noch viel wichtigerer Treiber für die Umrüstung des Kassengeschäfts angesprochen: Die Umgestaltung des PoS im Zuge der Digitalen Transformation. Insbesondere der Siegeszug des E-Commerce setzt stationäre Händler unter Druck, ihre Ladengeschäfte, inklusive Verkaufspräsentation, Produktinformation und Abrechnungsmodalitäten moderner zu gestalten. Hinzu kommen neue technologische Möglichkeiten bei der Verzahnung verschiedener Verkaufskanäle. »Ich denke, dass die steigende Nachfrage nicht ausschließlich auf neue gesetzliche Verpflichtungen zurückgeht, sondern insbesondere durch das sich verändernde Einkaufsverhalten und die damit verbundenen Anforderungen der Endkunden beeinflusst ist, denen sich der Händler heute gegenübersieht«, betont etwa Martin Hümmecke von Ingram Micro. »Das Smartphone des Kunden spielt eine immer größere Rolle bei der Zahlungsabwicklung oder wird für die Kundenbindungs- und Rabattprogramme der großen Filial-Handelsunternehmen eingebunden«, beobachtet er. Überhaupt sein ein deutlicher Trend weg von der Registrierkasse hin zu Tablet-basierten Cloud-Lösungen klar erkennbar. Und auch Scansource-Manager Marcus Ollenbuttel sieht mobile Kassenlösungen auf dem Vormarsch: »Besonders in Deutschland beobachten wir, dass die Bedeutung von Tablet-PoS Lösungen, die Hard- und Software verbinden, weiter wächst. In Kombination mit Cloud-Lösungen stärken sie die Digitalisierung von Verkaufsprozessen.«
Rita Spitzer vom Kassenhersteller Vectron beschreibt wie die zunehmende Vernetzung und Automatisierung der Prozesse die Anforderungen an eine Kassenlösung verändert: »Die Digitalisierung von Handelsbetrieben ist ein zentrales Thema, also Automatisierung, Prozessvereinfachung und verbessertes Datenmanagement. Vectron unterstützt dies durch eigene Lösungen beispielsweise im Bereich Kundenbindung und Echtzeit-Reporting sowie einer Vielzahl an Schnittstellen zu Warenwirtschafts-, Personalmanagement-, Buchhaltungs- oder Videoüberwachungssoftware. Über diese können alle Kassendaten digital an die angebundenen Programme übergeben werden, wodurch zeitintensive und fehleranfällige manuelle Übertragungen der Vergangenheit angehören.« Die richtige Kombination aus Hardware- und Software-Komponenten sei dabei meist entscheidend: Es ist sinnvoll diverse Hard- und Softwarekomponenten miteinander zu vernetzen. Alle betriebsrelevanten Softwareprogramme sollten Daten austauschen können. Häufig macht zudem der Anschluss von Zusatzgeräten wie Scannern, Waagen, Zahlungsterminals oder Videoüberwachungsmonitoren Sinn. Auch Ingram Micros Martin Hümmecke sieht die Kasse hier als Lösungsbestandteil umfassenderer PoS-Konzepte: »Wir können dem Handel IT-Lösungen für sämtliche Anwendungsfälle innerhalb seiner Verkaufsräume anbieten. Angefangen vom mobilen oder stationären Kassensystem über die gesamten peripheren Geräte wie Barcode-Scanner, Kassenladen oder Bondrucker. Aber auch Digital Signage-Lösungen, Videoüberwachungsanlagen, Beleuchtungskonzepte, Locationing und vieles mehr.«