Ein Jahr nach dem Wechsel zu Oracle sieht sich ex HP-Chef Mark Hurd erneut mit Details der Sexaffaire konfrontiert, die zu seiner Entlassung bei HP geführt hatte. In einem Brief listet die damaligen HP-Mitarbeiterin Jodie Fisher auf, wie sie von Hurd über zwei Jahre sexuell bedrängt worden sei.
Auch nach seinem Wechsel an die Spitze von Oracle wird Ex-HP-Chef Mark Hurd den Sexskandal, der 2010 zu seiner Entlassung führte, nicht los. Ein US-Gericht veröffentlichte jetzt einen Anwaltsbrief, in dem Jodie Fisher detailliert die sexuellen Belästigungen schildert, denen sie zwischen 2007 und 2009 ausgesetzt gewesen sei. Fisher, Schauspielerin und ehemaliges Playboy-Model, hatte in dieser Zeit als freiberufliche Marketing-Mitarbeiterin und Hostess für HP Großkunden und Events betreut.
Der Brief, den Fischers Anwältin 2010 an Hurd schickte, listet zahlreiche Vorfälle bei Meetings, Geschäftsessen und in Hotelzimmern auf, bei denen Hurd versucht habe, Fisher zu seiner Geliebten zu machen. Dabei soll der damalige HP-Chef die komplette Klaviatur durchgespielt haben – vom Protzen mit hochrangigen Kontakten und vertraulichen Informationen über Versprechungen auf Vertragsverlängerung bis hin zu Küss- und Grapschversuchen.
Hurd musste im August 2010 als Vorstandvorsitzender von HP zurücktreten. (CRN berichtete) Als Grund wurde allerdings nicht sexuelle Belästigung genannt, sondern Verstöße gegen die Firmenrichtlinien, weil Hurd Essen und Geschenke für Fisher auf Firmenkosten abgerechnet hatte. Hurd hatte sich zuvor mit Fisher außergerichtlich geeinigt. Beide hatten versichert, dass es zwischen ihnen nie zu sexuellen Kontakten gekommen wäre. Fisher hatte dabei auch den Brief ihrer Anwältin widerrufen, weil er zu viele Ungenauigkeiten enthalten würde. Hurd hatte bis zuletzt versucht, die Veröffentlichung der Gerichtsdokumente, die auch den Brief enthielten, gerichtlich zu verhindern.