Falsche Angaben bei GeForce GTX 970 Grafikkarten

Nvidia-Chef: Keine Panne, sondern Feature

26. Februar 2015, 14:37 Uhr | Lars Bube

Erstmals hat sich jetzt auch Nvidia–Chef Jen-Hsun Huang öffentlich zu den falschen Angaben der Spezifikationen bei der GeForce GTX 970 Grafikkartenfamilie geäußert. Dabei versucht er die kritisierten Punkte vom Bug zum Feature für die Nutzer umzudeuten.

Nachdem in Gamer-Kreisen inzwischen bereits seit mehreren Wochen hitzig über die falschen Spezifikationsangaben bei Nvidias GeForce GTX 970 Grafikkarten debattiert wird und nun auch die erste Sammelklageserver-clients/artikel/105742/### /-> deshalb vor einem amerikanischen Gericht eingereicht wurde, äußert sich jetzt erstmals Konzernchef Jen-Hsun Huang persönlich in einem Blogeintrag zu der Affäre. Dabei gesteht Huang zwar ein, dass die ungenaue Angabe der Speicherbandbreite ein Fehler war und äußert deshalb auch ein gewisses Verständnis dafür, dass viele Nutzer über die unsaubere Kommunikationspolitik verärgert sind. Gleichzeitig ärgert die Kritik an den Grafikkarten Huang allerdings auf technischer Ebene auch. Der Nvidia-Chef führt aus, dass es nur durch die verringerte Speicherbandbreite überhaupt möglich sei, die beschnittene Maxwell-Chiparchitektur der GTX 970 mit vier GByte Speicher anzubieten. Da die Spielehersteller diese Einschränkung von Anfang an kannten, hätten sie die Möglichkeit, diesen Teil des Speichers speziell für die Ablage entsprechender Daten zu nutzen. Die Spieler sollten nach Huangs Argumentation also lieber froh sein, dass sie auf diesem Wege ein GByte mehr Speicher bekämen, anstatt sich über die kleine Einschränkung bei der Geschwindigkeit der letzten 512 MByte zu beschweren.

»Die GeForce GTX 970 ist für uns trotz aller Kritik eindeutig eine Karte mit vier GByte. Allerdings sind die letzten 512 MByte des zusätzlich installierten GBytes ein eigenes Segment mit einer niedrigeren Bandbreite. Wir halten das weiterhin für ein gutes Design, da wir der GeForce GTX 970 nur auf diesem Weg ein zusätzliches GByte Speicher mitgeben und die Software-Entwickler das langsamere 512 MByte-Segment für weniger häufig genutzte Daten verwenden können«, führt Huang aus. Dass die Kunden sich nun über die langsameren 512 MByte beschweren, löst bei ihm daher Unverständnis aus: »Statt begeistert zu sein, dass wir eine Möglichkeit gefunden haben, den Speicher der GeForce GTX 970 von drei auf vier GByte aufzustocken, beschweren sich nun einige Kunden, dass wir die Anbindung des zusätzlichen GBytes nicht klar genug dokumentiert haben«, so Huang weiter. Leider habe man es versäumt, diesen Vorteil der Lösung intern und extern zu kommunizieren. Man werde diesen Fehler aber nicht noch einmal machen und beim nächsten Mal einen besseren Job machen, verspricht Huang abschließend.

Auch wenn die Entschuldigung und Erklärung Huangs eine überfällige gute Geste sind und seine Begründung technologisch nachvollziehbar, so kommen sie doch etwas spät. Da zudem keine einheitlichen Modalitäten für den Umgang mit betroffenen Kunden bestehen, wird das Thema Nutzer, Handel und hersteller noch eine Weile beschäftigen.


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