Trend zu High-End-Grafikkarten

Nvidia hängt AMD ab

24. August 2015, 17:02 Uhr | Lars Bube
© nVidia

Enorme Verschiebungen in den vergangenen zwölf Monaten deuten auf einen grundlegenden Wandel im Markt für Grafikkarten hin. Wo vor einem Jahr noch Konkurrenz auf Augenhöhe herrschte, dominiert Nvidia jetzt klar, während AMD immer weiter abrutscht.

Die seit über 25 Jahren andauernde Konkurrenz der zwei großen Anbieter von GPUs auf dem Markt für dedizierte Grafikkarten könnte schon bald ihrem Ende entgegen gehen. Das legen zumindest aktuelle Zahlen der Marktforscher von Mercury Research nahe. Ihnen zufolge befinden sich AMDs Marktanteile seit zwölf Monaten in einem bedenklichen Sinkflug, während Nvidia zu einem Quasi-Monopolisten aufsteigt. Mit einem Marktanteil von nur noch weniger als einem Viertel (23,6 Prozent) verbuchte AMD im zweiten Quartal 2015 einen neuen Negativrekord beim Absatz dedizierter Grafikkarten für Desktoprechner. Ein Jahr zuvor hatte der Hersteller mit 36,2 Prozent noch mehr als ein Drittel des Marktes für sich beanspruchen können. Da es außer AMD kaum ernstzunehmende Konkurrenten gibt, konnte Nvidia seinen Anteil an den Verkäufen im Gegenzug von 63,8 auf 76,4 Prozent ausbauen. Lediglich im mobilen Bereich kann sich AMD stabil halten. Beim Absatz dedizierter Grafikkarten für tragbare Computer verbesserte AMD seinen Marktanteil mit 34,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (33,2 Prozent) sogar leicht.

Allerdings verkleinert sich auch die Zahl der Verkäufe als Basis dieser Werte stetig. Nach den Statistiken von Mercury Research ist der Absatz von PC-Grafikkarten im zweiten Quartal dieses Jahres um acht Prozent gegenüber dem ersten Quartal und um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das ist der stärkste Rückgang der Verkaufszahlen seit sechs Jahren. Laut den Analysten findet er überwiegend im preisgünstigen Segment statt, in dem immer mehr Nutzern die integrierten Grafiklösungen von Intel ausreichen. Daher trifft die Entwicklung AMD, bei dessen Produkten der Preispunkt eine wichtigere Rolle spielt, auch deutlich härter. Die Börse bewertet AMDs Grafikkartensparte inzwischen nur noch mit 1,4 Milliarden Dollar, also rund einem Viertel des Preises, den AMD dafür 2006 an ATI bezahlt hatte. Freuen kann sich dafür Intel, das im Gesamtmarkt für Grafiklösungen seit dem zweiten Quartal 2014 weitere fünf Prozent dazugewinnen konnte und nun mit 70,1 Prozent das Feld anführt.


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