Der Nachfolger des Tegra K1-64 steht bereits in den Startlöchern, wie Bild 6 zeigt. Ein neuer Prozessor mit dem Codenamen Erista soll im Jahr 2015 fertig werden und die Maxwell genannte GPU-Architektur implementieren, die Nvidia bereits in PC-Grafikchips einsetzt. Hinsichtlich der Rechenleistung soll Erista 70 % mehr GFlops/W als der K1 liefern. Diese Metrik beinhaltet wahrscheinlich GFlops, die sowohl von der GPU als auch von der CPU erzeugt werden.
Um Nvidias Investitionen zu minimieren, erwarten wir, dass Erista die gleichen 28-nm-Denver-CPUs verwenden wird und neben der neuen Maxwell-GPU auch einige kleine Verbesserungen im SoC-Framework enthält. Diese Kombination würde einen großen Fortschritt in der Grafikleistung bringen und Nvidia helfen, vor Qualcomms GPU der nächsten Generation, der Adreno 430, zu bleiben. Hierdurch würde jedoch die CPU-Leistung nur wenig gesteigert, mit Ausnahme von potenziellen Gewinnen aus der Verbesserung der Optimierer-Firmware. Dennoch sollte dieses einfache Upgrade innerhalb eines Jahres lieferbar sein. Es wäre das gleiche Vorgehen wie beim Tegra K1-32 (Logan), der die gleichen CPU-Cores wie sein Vorgänger Tegra 4 nutzt und die GPU aktualisiert hat.
Nvidia hatte zuvor einen Prozessor mit dem Codenamen Parker mit Denver-CPUs und einer Maxwell-GPU in einem 16-nm-FinFET-Prozess angekündigt. Parker ist mittlerweile aus der öffentlichen Roadmap von Nvidia verschwunden, aber wir glauben trotzdem, dass man noch an diesem Projekt arbeitet. Verzögerungen bei TSMCs 16-nm-Prozess hat die Produktion ins Jahr 2016 geschoben, was zusätzlich Erista erfordert hat, um die Lücke zu schließen. Nvidia braucht vielleicht auch einfach mehr Zeit, um Denver auf die FinFET-Fertigung zu migrieren. Das 16-nm-CPU-Design könnte einige kleinere Verbesserungen an der Mikroarchitektur auf Basis von Feldversuchen von dem ursprünglichen Design enthalten. Der Einsatz von FinFETs wird auch eine Erhöhung der Taktfrequenz bei gleicher Leistungsaufnahme ermöglichen. Alternativ könnte Parker vier Denver-Cores bei einer niedrigeren Taktfrequenz betreiben. Ein Quad-Core-Design würde Benchmark-Ergebnisse steigern, aber auch die Die-Kosten erhöhen.
Mit dem gleichen Ansatz wie bei Erista und Logan könnte Nvidia im Jahr 2017 mit den gleichen CPU-Cores wie Parker einen zweiten 16-nm-Prozessor herausbringen und die GPU auf das vor kurzem vorgestellte Pascal-Design upgraden. Pascal soll in PCs im Jahr 2016 auftauchen, so dass es für einen Mobilprozessor im folgenden Jahr bereit stehen könnte.