Viele Anwender fürchten ein kombiniertes Upgrade von CPU und Hauptplatine wie der Teufel das Weihwasser. Denn angeblich ist es unweigerlich mit einer umständlichen Neuinstallation des Betriebssystems und sämtlicher Anwendungen verbunden. Windows XP kommt nach einer so weit gehenden Operation tatsächlich oft nicht mehr über einen Bluescreen heraus.
Bei Windows 7 und auch schon Vista sieht die Sache etwas anders aus. Zumindest wenn man den Prozessor- und Chipsatzhersteller nicht wechselt, stellt ein Upgrade in aller Regel kein Problem dar. Wir haben bei einem Rechner ein Mainboard mit Intel-975X-Chipsatz und Core 2 Duo gegen eine Kombination aus X58-Mainboard und Core i7 getauscht, das Betriebssystem musste nach dem Upgrade lediglich einige Treiber für Komponenten wie den Soundchip und den Firewire-Controller nachladen.
Sogar die beiden SATA-Festplatten in Marix-RAID-Configuration wurden problemlos erkannt. Bei dieser Intel-Spezialität kann man ein Stripe-Set und ein Mirror-Set auf zwei Festplatten unterbringen. Problematisch wird es, wenn das Betriebssystem auf einem RAID-0-Verbund liegt, der über einen On-Chip-Controller angesteuert wird. Wenn auf dem neuen Mainboard nicht ein identischer Chip sitzt, dann wird man um eine Neuinstallation nicht herumkommen.
Vor dem Tausch des Mainboards sollte man aber in jedem Fall sämtliche Daten auf eine externe Platte, ein NAS-Gerät oder einen Home Server sichern. Zudem sollte man den Treiber für den Ethernet-Controller der neuen Platine auf einem USB-Stick bereithalten. Denn wenn das Betriebssystem den LAN-Chip nicht erkennt, kann es fehlende Treiber auch nicht via Internet nachladen.