Dass man mit zwei Prozessorkernen besser fährt als mit einem hat sich mittlerweile herumgesprochen. Allein schon wegen Programmen wie Virenscanner oder Firewall, die ständig im Hintergrund mitlaufen. Prozessoren mit mehr als zwei Kernen oder wenigstens Hyperthreading werden dagegen noch von vielen Anwendern als überflüssiger Luxus abgetan.
Tatsächlich gibt es aber inzwischen eine ganze Reihe von Programmen, die auch mehr als zwei Kerne nutzen. Dazu zählen vor allem Media-Encoder wie Nero Vision oder Microsoft Expression Encoder und Videoschnitt-Programme wie Adobes Premiere Pro, Avid Pinnacle Studio, Avid Media Composer oder Sony Vegas Pro.
Speziell beim Schnitt von HD-Videos zahlt sich ein Upgrade auf eine Multicore-CPU aus. Einige Spiele wie etwa Assassin’s Creed, Napoleon Total War oder Far Cry 2 nutzen ebenfalls mehrere Prozessorkerne. Aber hier ist der Leistungssprung nicht so groß, dass er ein Prozessor-Upgrade rechtfertigen würde.
Vor allem Nvidia propagiert die These, dass die Rechenleistung moderner Grafikprozessoren eine starke Multicore-CPU überflüssig mache. Das stimmt aber nur bis zu einem gewissen Grad. Bei Spielen sind laut Nvidia bislang etwa 150 Titel mit PhysiX-Unterstützung auf dem Markt, bei denen die GPU die Physikberechnung übernimmt und so Effekte ermöglicht, die bei einer Berechnung durch die CPU nicht möglich wären.
Dazu gehören zerstörbare Objekte, Partikeleffekte und eine sich realistisch bewegende Kleidung der Charaktere. Daneben wird die GPU aber auch von einigen Anwendungsprogrammen genutzt, bislang primär für das Video-Encoding.
Mit Nsight hat Nvidia ein Plug-in für Microsoft Visual Studio entwickelt, das die Nutzung der GPU in eigenen Programmen erleichtern und so zu mehr GPU-optimierten Anwendungen führen soll. Für die meisten Anwendungsbe reiche kommt man aber weiterhin um eine starke CPU nicht herum.