Ein immer noch verbreiteter Mythos ist der, dass man durch ein Upgrade auf extrem hoch getaktete Speichermodule die Leistung eines Rechners signifikant verbessern kann. Hersteller wie ADATA, G.Skill, Kingston oder OCZ bieten DDR3-Module mit Taktraten von bis zu 2500 MHz an, die teilweise mit Aufstecklüftern ausgeliefert werden oder von Heatpipe-Kühlern gekrönt sind.
Diese Module kosten bis zu dem Vierfachen der DDR-1333-Module, für die aktuelle Intel-oder AMD-Systeme ausgelegt sind. Bei synthetischen Speicherbenchmarks wie Sandra oder Everest schneiden extrem schnelle High-Performance-Module um bis zu 30 Prozent besser ab als DDR1333-Speicher. In der Praxis bringen die schnellen Speicher aber nur einen Geschwindigkeitszuwachs im einstelligen Prozentbereich.
So gewinnt man beim H.264-Media-Encoding etwa einen Frame pro Sekunde. Bei Spielebenchmarks hängt der Leistungszuwachs von der Auflösung ab: Gewinnt man bei anspruchsvollen Spielen wie Crysis bei der 1024er-Auflösung und niedrigen Qualitätssettings noch bis zu 5 fps, sind die Werte bei höheren Auslösungen und Anti-Aliasing-Einstellungen praktisch identisch.
Hier sind die Leistung von CPU und Grafikkarte die entscheidenden Faktoren. "Normalanwender" investieren statt in teure High-Performance-Speicher lieber in eine schnellere CPU oder eine stärkere Grafikkarte. Sinnvoll ist extrem schneller Speicher nur bei übertakteten Systemen, die mit einem höheren FSB-Takt gefahren werden.
Aber hier muss dann natürlich auch eine ausreichende Kühlung des Gesamtsystems sichergestellt sein, da nicht nur die Speichermodule, sondern auch die CPU und vor allem auch die Spannungsregler auf dem Mainboard mit höheren Temperaturen laufen.