Hanjin Shipping

Pleite-Reederei: Schiffe dürfen entladen werden

13. September 2016, 11:40 Uhr | Timo Scheibe
Die festgesessenen Hanjin-Schiffe dürfen wieder am Hafen anlegen

Die Pleite von Hanjin Shipping schien eine ernste Bedrohung für das Weihnachtsgeschäft zu werden. Weil die Containerschiffe der Reederei nicht mehr anlegen durften, steckten CE- und IT-Geräte von südkoreanischen Elektrokonzernen auf See fest. Jetzt scheint sich die Lage jedoch zu entspannen.

Durch die Insolvenz von Hanjin Shipping drohten dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft massive Engpässe (CRN berichteteserver-clients/artikel/111348/### /->). Vor allem südkoreanische Elektrokonzerne waren von der Pleite der siebtgrößten Reederei weltweit betroffen. Sie nutzen die Containerschiffe von Hanjin, um ihre CE- und IT-Geräte nach Europa oder in die USA zu transportieren. So befördert der Konzern etwa die Hälfte der Warenlieferungen von Samsung in die USA. Bei LG sind es rund 20 Prozent.

Weil die Häfen befürchteten, Hanjin könne die Gebühren nicht mehr zahlen, durften die Schiffe des mit rund fünf Milliarden Euro verschuldeten Konzerns nicht mehr anlegen, um ihre Ware zu löschen. Insgesamt steckte Frachtgut im Wert von 14 Milliarden US-Dollar auf den Schiffen der Reederei fest. Distributoren und Händler in Europa und den USA fürchteten bereits um ihr Jahresendgeschäft. Neben den Lieferengpässen rechneten Brancheninsider zudem mit Preissteigerungen. Doch die Krise beruhigt sich mittlerweile anscheinend wieder.

So teilte eine Sprecherin der Reederei mit, dass eines der festsitzenden Containerschiffe, die »Hanjon Greece«, den Hafen von Long Beach in Kalifornien am Dienstag nach der Entladung bereits wieder verlassen hat. Weitere Schiffe sollen im weiteren Verlauf des Tages ihre Ware ebenfalls löschen dürfen.

Laut einem Bericht des Handelsblatts hat ein Konkursgericht in den USA der südkoreanischen Reederei Gläubigerschutz gewährt, sodass die festsitzenden Schiffe nun ihre Ladungen löschen könnten. Auch in Japan und Großbritannien dürfen die Schiffe des Konzerns nach Angaben der Unternehmenssprecherin wieder anlegen.

Insgesamt saßen 93 Schiffe in 26 Ländern nach der Insolvenz auf See fest. Der Wert des Frachtguts betrug nach Unternehmensangaben rund 14 Milliarden US-Dollar.


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