Ingram Micro wollte Konkurrenten übernehmen

So lief der Bieterwettbewerb um Ingram Micro

17. Mai 2016, 11:12 Uhr | Samba Schulte
Das Ingram Micro-HQ in Irvine/Kalifornien

Ingram Micro schildert erstmals detailliert, wie die chinesische Tianjin Tianhai/HNA Group das Bieterwettrennen um den weltgrößten Distributor gewann. Zuvor scheiterte die Übernahme eines großen Wettbewerbers.

Broadline Distributor Ingram Micro berichtet in einem Proxy Statement für die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC erstmals detailliert, wie es zur Übernahme durch die Tianjin Tianhai/HNA Group im Februar kam. Demnach bemühte sich der weltgrößte Distributor seine Wettbewerbsposition zuvor auch durch Übernahmen eines großen Distributionskonkurrenten oder komplementär aufgestellten IT-Firmen zu stärken. Diese Verhandlungen scheiterten jedoch – im Falle des Distributions-Mitbewerbers beispielsweise offenbar daran, dass die hohen kartellrechtlichen Risiken zur Beendigung der Übernahmeverhandlungen führten.

Ingram Micro kam im Laufe des vergangenen Jahres zur Einsicht, dass man als unabhängige Firma, an der Börse gehandelte Firma nicht optimal für die künftigen Herausforderungen der Industrie gerüstet sei: »Tianjin Tianhais Angebot stellte einen substantiell höheren Wert und höhere Sicherheiten für die Aktionäre dar als die Aussicht eines unabhängigen Firmenkurses«, zitiert die US-amerikanische CRN-Ausgabe aus dem 180-Seiten-starken Ingram Micro-Papier. Ingram Micro schätzte demnach die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die Veränderungen in der IT-Industrie als schwer einschätzbare Risikofaktoren für die eigene Geschäftsentwicklung ein – eine pessimistische Sichtweise, die auch durch jüngsten Ergebnisentwicklungen beim Konzern weiter eingetrübt wurde.


  1. So lief der Bieterwettbewerb um Ingram Micro
  2. US-amerikanische und chinesische Investoren involviert

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