Sony trennt sich von einem Teil seines defizitären TV-Geschäfts: Der japanische Konzern zieht sich aus dem LCD-Joint Venture mit Samsung zurück. Das ehemalige Gemeinschaftsunternehmen wird damit zur 100prozentigen Samsung-Tochter.
Sony zieht Konsequenzen aus der schwierigen Lage im TV-Geschäft. Der japanische Konzern steigt aus dem gemeinsamen LCD-Joint Venture mit Samsung aus. Die Sony-Anteile von knapp 50 Prozent hat Samsung nun für einen Preis von umgerechnet 720 Millionen Euro übernommen. Damit wird das ehemalige Gemeinschaftsunternehmen zur 100prozentigen Tochter von Samsung. Die beiden asiatischen Konzerne hatten das LCD-Gemeinschaftsunternehmen im Jahr 2004 gegründet. Die Transaktion soll bis Ende Januar abgeschlossen sein.
Sony kämpft bereits seit längerem mit Problemen - vor allem im Geschäft mit Fernsehern. Bereits Anfang November hatten die Japaner mitgeteilt, dass der Konzern für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr von einem Verlust von umgerechnet 883 Millionen Euro ausgeht. Als Auslöser nannte Sony die schwache Nachfrage nach TV-Geräten in den USA und Westeuropa, den starke Yen und die Überschwemmungen in Thailand.
Ihre Zusammenarbeit wollen die beiden Unternehmen jedoch fortsetzen. Samsung wird Sony künftig offenbar mit LCD-Panels beliefern. Auch bei der Technologieentwicklung werden die beiden Konzerne weiterhin zusammenarbeiten.
Durch den Verkauf der eigenen Joint Venture-Anteile an Samsung entledigt sich Sony der Verantwortung und der Kosten für den Betrieb einer Produktionsanlage. Samsung dagegen erwartet sich mehr Effizienz bei der künftigen Panelproduktion.