Nach der Übernahme von Sun durch Oracle waren bereits frühzeitig Gerüchte aufgekommen, der neue Besitzer werde Suns Engagement im Bereich Server-Prozessoren zurückfahren. Das scheint sich jetzt zu bestätigen.
Erst in einigen Wochen wird der Kauf von Sun durch Oracle »in trockenen Tüchern« sein, dann, wenn die Aktionäre und die US-Kartellbehörde die Übernahme absegnen.
Für den 16. Juli hat Sun ein Treffen der Anteilseigner angesetzt. Dass es zu Problemen bezüglich der Übernahme durch Oracle kommt, ist jedoch nicht zu erwarten.
Oracle scheint bereits jetzt erste Maßnahmen bei Sun umzusetzen. Wie erwartet (siehe unseren Bericht), wird nach Informationen von Insidern zunächst die Entwicklung des 16-Core-Prozessors Ultrasparc »Rock« gekippt.
Die CPU war für Hochleistungsserver vorgesehen und sollte dort die Chips von Suns Partner Fujitsu ersetzen. Mithilfe von »Rock« und entsprechenden Servern wollte Sun in erster Linie Firmen wie IBM (PowerPC) und Hewlett-Packard beziehungsweise Intel (Itanium-CPUs, Nehalem-Server-Prozessoren) angreifen.
Bei »Rock« soll das Konzept des »Transactional Memory« zum Zuge kommen. Sun hat diesen Ansatz bei der CPU in Hardware realisiert. Transactional Memory dient bei Mehrkern-Prozessoren dazu, den parallelen Zugriff von Cores auf gemeinsam genutzten Arbeitsspeicher zu steuern. Dies erhöht die Zahl der Transaktionen, die eine CPU beziehungsweise Server gleichzeitig durchführen kann.