Was darf's denn sein?

Tablet oder Netbook/Mini-Notebook: was ist besser?

19. September 2011, 15:06 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Intel-CPU und ION-Grafikchip

© PC Magazin Das Gros der Netbooks basiert wie das Toshiba NB520 auf Atom-Prozessoren von Intel.
© PC Magazin Das Gros der Netbooks basiert wie das Toshiba NB520 auf Atom-Prozessoren von Intel.

Will man mit dem Netbook oder einem Mini-Notebook spielen oder Videos in hoher Auflösung genießen, dann muss man entweder zu einem der seltenen Geräte mit Intel-CPU und ION-Grafikchip greifen oder zu einem Mobilrechner mit AMD-Fusion-Prozessor.

Die neuen AMD-Fusion-Prozessoren der C- und der E-Serie basieren auf dem Bobcat-Core mit integrierter DX11-Grafik. Die reine Rechenleistung des für Netbooks und auch Tablets bestimmten AMD C-50 liegt zwar noch etwas unter der eines Intel Atom mit ebenfalls zwei Kernen, dafür ist die integrierte Radeon-Grafik des AMD um den Faktor 10 schneller.

Aktuelle DX11-Spiele laufen zwar nicht mit akteptablen Frameraten, ältere Spiele hingegen schon. Die Spieletauglichkeit eines AMD-Netbooks liegt damit mindestens auf dem Niveau eines Tegra-2-Tablets. Dasselbe gilt auch für Atom-Netbooks, bei denen ein Nvidia ION2 für die Grafik sorgt.

Eine Stärke der Tablets bei Spielen liegt in der natürlichen Bedienung per Touchscreen und Lagesensor, etwa für Rennspiele, die so auf Netbooks nicht existiert. Auch Netbooks, die man in ein Tablet verwandeln kann, wie etwa das Inspiron Duo von Dell, können hier nicht mithalten. Windows-Spiele, die für Touch-Steuerung entwickelt wurden, sind immer noch Mangelware.

Tablets sind auch als E-Book-Reader gegenüber den Netbooks im Vorteil, da man sie einfach auch im Hochformat benutzen kann und das Blättern mittels Fingerbedienung natürlicher ist. An elektronischen Büchern besteht aber auch für Netbooks kein Mangel, von Amazon ist auch ein Kindle-Reader für Windows als Download verfügbar.

© PC Magazin Grenzgänger: Das Inspiron Duo von Dell verwandelt sich mit einem Dreh des Displays von einem Netbook in ein Windows-Tablet.
© PC Magazin Grenzgänger: Das Inspiron Duo von Dell verwandelt sich mit einem Dreh des Displays von einem Netbook in ein Windows-Tablet.

Internet und Kommunikation

Die ursprüngliche Idee für die Entwicklung der ersten Netbooks war die eines günstigen mobilen Rechners für Internetanwendungen aller Art. Diese Aufgabe erledigen Windows-Netbooks immer noch besser als Tablets. Unter Windows hat man breite Auswahl verschiedener Browser mit Plug-ins und die Unterstützung aller Messenger. Beim Chatten muss man sich im Gegensatz zu Tablets nicht mit einer Onscreen-Tastatur begnügen.

Moderne Browser bieten auch die Tablets von Apple und anderen Herstellern, beim iPad muss man allerdings auf die Flash-Unterstützung verzichten. Alle relevanten Messenger stehen für Apples iOS oder Googles Android in Form von Apps zur Verfügung, das gilt auch für Web-2.0 -Anwendungen wie Facebook und Twitter.

Gleichstand zwischen Netbooks und Tablets besteht auch bei Videokonferenzen mit Programmen wie Skype, beide Gerätetypen sind mit Webcam und Mikrofon ausgestattet. Mit ihren GPS-Empfängern unterstützen Tablets zudem Apps wie Restaurant- oder Einkaufsführer. Im Zusammenspiel mit den Kameras in der Rückwand sind sie für Augmented-Reality-Anwendungen geeignet.

Eine Voraussetzung dafür ist allerdings ein 3G-Modul für den mobilen Internetzugang via UMTS. Der ist beim iPad und Tablets mit Android 3.0 verfügbar, wenn man zu den entsprechenden Modellvarianten greift. Netbooks mit integrierter 3G-Unterstützung sind relativ rar. Mit einem entsprechenden USB-Stick lässt sich hier der mobile Internetzugang aber schnell nachrüsten.

© PC Magazin Das PlayBook von RIM ist vor allem als Erweiterung für Blackberry-Smartphones interessant. Mit seinem 7-Zoll-Screen ist es sehr kompakt.
© PC Magazin Das PlayBook von RIM ist vor allem als Erweiterung für Blackberry-Smartphones interessant. Mit seinem 7-Zoll-Screen ist es sehr kompakt.

Office und andere Anwendungen

Geht es nicht nur um den Konsum von Inhalten oder den Einsatz des Mobilrechners als Unterhaltungsmittel, sondern um das Erstellen von Daten, dann sind die Karten neu gemischt: Denn hier sind Netbooks mit einem richtigen Keyboard deutlich ergonomischer als die Tablets mit ihrer Onscreen-Tastatur, die auch noch Platz auf dem Display beansprucht.

Zwar kann man Tablets auch mit einem zusätzlichen Keyboard benutzen oder auf den Transformer von Asus warten, der mit einer abnehmbaren Tastatur ausgestattet ist. Aber dann geht der Mobilitätsvorteil durch die kompakten Abmessungen und das niedrige Gewicht beim Transport teilweise verloren.

Punkten können die Netbooks auch durch ihre riesige Software-Auswahl. Auf den meisten Netbooks ist das kostenlose und mit Werbung versehene Office 2010 Starter bereits vorinstalliert. Das kleinste Office-Paket von Microsoft enthält nur eingeschränkte Versionen von Word und Excel. Ein Upgrade auf eine kommerzielle, größere Office-Version ist online möglich.

Ist ein voller Funktionsumfang wichtiger als eine 100-prozentige Microsoft-Kompatibilität, dann kann man natürlich auch ein vollwertiges Gratis-Office wie LibreOffice oder OpenOffice.org installieren. Daneben läuft auch jede andere Produktiv-Software wie Grafik-Software, Videoschnittprogramme oder auch das Programm für die Steuererklärung auf dem Netbook.

Für Tablets bekommt man zwar auch Office-Programme, aber nur mit einem geringeren Funktionsumfang und eingeschränkter Office-Kompatibilität. Zudem ist es nicht möglich einen beliebigen Drucker oder gar ein Multifunktionsgerät direkt anzuschließen. Drucken geht nur über Cloud-Lösungen oder mit wenigen WLAN-Druckern.


  1. Tablet oder Netbook/Mini-Notebook: was ist besser?
  2. Intel-CPU und ION-Grafikchip
  3. Sony VAIO VPCYB1S1E
  4. Xoom, Chromebook und Windows 8

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