Bewegung im Festplattenmarkt

Übernahme von OCZ immer wahrscheinlicher

30. Juli 2012, 14:12 Uhr | Karl-Peter Lenhard
Eine Übernahme von OCZ durch Seagate wird immer wahrscheinlicher. © ludodesign - Fotolia.com

Die Festplattenbranche kommt immer stärker in Bewegung. Nachdem sich Seagate mit Densbits schon SSD-Controller-Know-How ins Unternehmen geholt hat, soll der Hersteller Gerüchten zufolge jetzt den SSD-Hersteller OCZ übernehmen wollen. Dabei will Seagate das doppelte des derzeitigen Marktwerts zahlen.

Der Festplattenhersteller Seagate will den SSD-Hersteller OCZ übernehmen. Zwar gibt es noch keine offiziellen Stellungnahmen zu dem Deal, an der Börse wirkt sich die Gerüchteküche aber schon positiv aus: war OCZ im Nasdaq letzte Woche noch 308 Millionen US-Dollar wert, so sind es mittlerweile 476 Millionen. Von bis zu einer Milliarde US-Dollar ist die Rede, sollte es zur Übernahme kommen.
Der Bereich SSD steht bei Seagate schon länger auf der Tagesordnung. Dabei hätte der Festplattenhersteller, der knapp 40 Prozent Marktanteil bei klassischen HDDs hält, fast Sprung auf die neue Technologie verpasst. Zunächst schloss der Konzern einen Deal mit Samsung um seine eigene SSD-Serie »Pulsar« mit NAND-Chips und Controller-Know-How ausstatten zu können. Weiterhin ging Seagate vor einem Monat eine strategische Partnerschaft mit dem israelischen Unternehmen Densbits ein.

Für Western Digital wäre dieser Deal ein harter Schlag. Bei der Flutkatastrophe musste WD einen Rückgang des Gewinns von über 200 Millionen US-Dollar hinnehmen, während Seagate – wesentlich weniger von den Flutschäden betroffen – seinen Nettogewinn vervierfachen und auf 563 Millionen US-Dollar steigern konnte. Immerhin stellt WD auch eine eigene SSD-Reihe her. Diese ist aber hauptsächlich im Embedded-Markt zu finden. Auch die WD-Tochter Hitachi hat eine eigene SSD-Serie. Die Laufwerke sind größtenteils mit Intel-Technologie ausgestattet, der Speicher ist aus der Hitachi-eigenen Flashspeicher-Fabrik.
Mit den Produkten von OCZ können aber beide nicht konkurrieren. Dazu fehlt WD/Hitachi das Controller-Know-How, das OCZ mit Indilinx im eigenen Hause hat. Daher verwundert es nicht, dass nicht nur Seagate und Micron als auch WD/Hitachi als Käufer von OCZ-Technologies gehandelt werden. Für eine Übernahme hätte Seagate eine gut gefüllte Kriegskasse, was vielleicht auch das hohe Angebot erklärt.


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