Die Schweizer Luxusuhren-Branche treibt die Angst vor Apples Watch um. Verzweifelt werden IT-Spezialisten für Partnerschaften gesucht, um selbst smarte Uhren zu entwickeln - nicht immer mit Erfolg.
Die Apple Watch hat die Uhrenbranche aufgeschreckt. In den Chefetagen der erfolgsverwöhnten Schweizer Luxusuhren-Hersteller herrsche nackte Panik, berichten Insider. Mit Hochdruck arbeiten die Hersteller daran, selbst smarte Modelle zu entwickeln und über Kooperationen das fehlende Know-how herbeizuschaffen. Am weitesten entwickelt soll ein gemeinsames Produkt der beiden Branchenriesen Rolex und Microsoft sein. Allerdings sei die Zusammenarbeit nicht konfliktfrei verlaufen. Steve Ballmer, der exklusiv als Berater hinzugezogen wurde, hatte sich schon beim iPhone-Launch davon überzeugt gezeigt, dass kein Mensch ein so teures Mobiltelefon kaufen würde, dass nicht einmal eine Tastatur hätte. Auf seinen Rat hin hat Rolex es offensichtlich geschafft, in das Armand der neuen Wintona, statt Faltschließe eine Falttastatur einzubauen. In der Betaphase hätte das Luxusmodell allerdings erhebliche Mängel bei der Ganggenauigkeit aufgewiesen, weil die Uhr mehrfach täglich reboote und dann jeweils fünf Minuten nachgehe, war zu erfahren.
Konkurrent Audemars Piguet wollte sich bei der Suche nach IT-Kompetenz nicht mit einem Massenhersteller einlassen. Das für seine ausgefeilten Zeitmesser mit zahlreichen Komplikationen berühmte Unternehmen suche einen Partner, der in der gleichen Liga spiele, hatte Firmenchef François-Henry Bennahmias angekündigt. Die Verhandlungen mit Acer waren bereits weit fortgeschritten als sich herausstellte, dass wohl ein Missverständnis vorlag. Mit Komplikationen kenne man sich bestens aus, hatte Firmengründer Stan Shih versichert. Bei der Produktentwicklung stellte sich allerdings schnell heraus, dass Komplikationen in der Uhrenindustrie nicht bedeuten, dass zwei von drei Produkten bereits im ersten Monat ihren Dienst versagen.