Bei aller Bescheidenheit und Befangenheit des Autors dieser Zeilen darf man an dieser Stelle doch erwähnen, dass CRN von allen deutschen Channel-Medien auf eine beachtliche Kontinuität blicken kann. Seit 20 Jahren lesen Sie Fachinformationen in der CRN, seit 1998 sogar wöchentlich im vertrauten Großformat, begleitet von tagesaktueller Berichterstattung auf www.connect-channel.de. Bereits im Jahr der Erstausgabe 1995 werden erstmals Distributoren auf den Prüfstand gestellt und erhalten in der Leserbefragung durchweg schallende Ohrfeigen. In diesem Jahr wird der Fachhandel folglich zum 20. Mal von CRN aufgerufen sein, die Leistungsfähigkeit der Grossisten zu bewerten. Höchstens Backpfeifen sind zu erwarten. Eine Folge der stetigen Professionalisierung in der Distribution.
Neben der Wochenzeitschrift einschließlich Sonderveröffentlichungen und Marktforschung ist CRN seit der Jahrtausendwende verstärkt im Veranstaltungsbereich aktiv. Eine der wichtigsten Jahresveranstaltungen im deutschen ITK-Channel findet auf der CeBIT statt und heißt Planet Reseller. Das Hersteller- und Distributions-übergreifende Fachhandelsforum findet seit 1993 statt. CRN ist seither exklusiver Kooperationspartner der Deutschen Messe AG. Mit einem breiten Medienprogramm greift CRN in TV-Interviews, Diskussionsrunden und Expertengesprächen relevante Themen für Systemhäuser und Fachhändler auf. Die Gläserne Redaktion mit dem CRN-TV-Studio etablierte sich zu einem festen Treffpunkt für den Channel, der das Konzept einer Messe in der Messe für gewerbliche ITK-Händler sehr gut aufnimmt.
Für Kontinuität sorgen nicht zuletzt rund 100 Jahre gebündelte Channel-Kompetenz, die CRN-Redakteure in Summe auf ihren Buckeln tragen. Junge Redakteure, die als Volontäre ausgebildet werden, schütteln zwar ungläubig den Kopf, wenn ihnen die »alten Hasen« von CRN-Ausgaben berichten, deren Erstellung sich weit in die Nächte hinzog. Nr. 12 vom 22.März 2001 brachte es mit 244 Seiten auf Katalogstärke, gefolgt von der bislang unübertroffenen CRN-Ausgabe vom 10.März 2005, die mit 252 Seiten am Limit dessen angelangte, was die Post noch als Fachzeitschrift befördern konnte.
Freilich: In einem reifen Markt, dem neben hochwertigen journalistischen Fachzeitschriften immer mehr auch digitale Werbeplattformen so genannter Vermarkter oder ambitionierte Reklameschriften und Hochglanzbroschüren der Distribution zur Verfügung steht, hat die Qual der Wahl für Channel-Manager und deren Kommunikationsstäbe zugenommen. An den mehr oder weniger vom Anzeigenrückgang betroffenen Channel-Fachzeitschriften ist diese wachsende Diversität der Informationskanäle in unserer ITK-Branche deutlich abzulesen. Eines hat sich trotz einer Vielzahl vor allem digitaler Publikationen aber nicht verändert: Gute journalistische Produkte, die von leidenschaftlichen und bestens informierten Redakteuren gemacht werden, haben für die Leser nichts an Attraktivität verloren. Egal, ob sie online oder auf Papier gelesen werden.