Seitdem ist freilich viel passiert: Beide Niederlassungen haben neue, erweiterte Räumlichkeiten bezogen und die Lager- und Service-Kapazitäten wurden über die Jahre immer weiter ausgebaut. Auch die Geschäftsführung und die Eigentumsverhältnisse haben sich verändert: Gerhard Ellinger führt, nachdem sein Partner im Jahr 2009 ausgeschieden ist und er dessen Anteile übernommen hat, mittlerweile mit seinem Bruder Jürgen Ellinger und dem im Oktober vergangenen Jahres in die Geschäftsführung berufenen Roland Dietl das Unternehmen. Jürgen Ellinger stieg im Jahr 2009 in die Geschäftsführung auf und verantwortet dort vor allem den Einkaufsbereich, während Gerhard Ellinger für die strategische Ausrichtung der Firmengruppe zuständig ist. Dietl, seit 2012 beim Unternehmen, ist der Finanzfachmann der Firma.
Geändert hat sich aber auch einiges in der Ausrichtung der Firma: »Wir haben uns vom klassischen Komponenten-Großhändler zu einem Distributor mit breitem Angebot entwickelt«, fasst Gerhard Ellinger im Gespräch mit CRN zusammen. Früher importierte die Firma ausschließlich große Mengen Komponenten, um sie an entsprechende Großkunden, etwa Distributoren und Assemblierer weiterzuverkaufen. »Wir haben damals nur vertrieben, was in einen PC passte: CPUs, Speicher, Festplatten und Grafikkarten«, blickt der Ecom-Chef zurück. Der Komponentenbereich ist auch heute noch ein wichtiger Umsatzbringer für das Unternehmen. Gleichzeitig hat die Ecom ihr Angebot stetig erweitert – zunächst um Peripherie- und Zubehör-Produkte, später Netzwerkprodukte und Software und schließlich Storage-Produkte. Zum steilen Umsatzwachstum des Distributors tragen diese schon kräftig bei, wie Ellinger betont. Gleichwohl strebe man keine Broadline-Distribution an: »Wir bedienen zwar inzwischen 15 Produktbereiche mit den Key-Produkten, verstehen uns aber dennoch ganz klar als Spezialist.« Mit dem richtigen Spezial-Know-how ließe sich nämlich auch in den voreilig schon totgesagten Disziplinen Hardware und Komponenten noch gut verdienen. Im Übrigen setze man bei der Sortimentsgestaltung auf die Fachhandelspartner, wie Vertriebsleiter Michael Christlmaier erläutert: »Wir stehen im ständigen Austausch mit unseren Partnern. Wenn diese neue Produkte und Produktbereiche fordern, reagieren wir auch.«