»Die Zielgruppe stets im Fokus«

Von der Komplexität zur individuellen Lösung

31. Januar 2014, 13:21 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mehr Konkurrenz, weniger Reibung

Cittadino-Chef Medam: »Das Geschäft mit Digital Signage ist ein Mittelstandsmarkt« (Bild: CRN)
Cittadino-Chef Medam: »Das Geschäft mit Digital Signage ist ein Mittelstandsmarkt« (Bild: CRN)

Ein aufstrebender Markt, der zusätzlich die Möglichkeit langer Kundenbindungen bietet, zieht wie selbstverständlich neue Interessenten. »Es kommen stetig immer mehr IT-Fachhändler mit Digital Signage Applikationen in Berührung«, sagt Kinner. Laut dem Marketing-Verantwortlichen von Delo gilt es, die Neukunden im Digital Signage-Bereich immer »an der Vordertür abzuholen«. Und auch Also teilt diese Ansicht. Der Broadliner hat erst kürzlich in Soest einen Digital Signage-Showroom eröffnet, um Händlern Lösungen zum Anfassen zu bieten. Medam sieht in diesem Vorgehen hingegen eine klare Konkurrenz für die Integratoren. Viele der Grossisten müssten hier noch tiefer in die Lösungen einsteigen, um die Leistung eines Systemhauses zu bieten. »Das Geschäft mit Digital Signage ist ein Mittelstandsmarkt«, sagt Medam gegenüber CRN.

Wie aber schon die Vergangenheit gezeigt hat, sind auch große Unternehmen an den lukrativen Projekten interessiert und versuchen sich immer wieder am Markeinstieg. Das sorgt für wachsende Konkurrenz in der Branche. Einerseits von den Big Playern, andererseits sehen immer mehr Fachhändler und Systemintegratoren die Profitabilität des Marktes. Diese könnten sich oft besser eignen, um die individuellen Wünsche des Endkunden in einer Lösung passgenau umzusetzen. »Es gibt zwar einiges an Lösungen, diese passen jedoch nur selten auf speziellere Anforderungen der Endkunden, seien es Behörden oder Geschäftskunden«, sagt Kinner. »Wir gehen noch immer davon aus: Jedes Digital Signage-Projekt ist anders«.

Die Weitläufigkeit des Digital Signage-Marktes und das enorme Wachstumspotenzial könnten trotz zunehmender Konkurrenz aber die Reibung in der Branchevermindern. »Digital Signage ist in allen Bereichen und Branchen einsetzbar«, sagt Patrick Schröder, Bereichsleiter Digital Signage beim Software-Anbieter Dimedis. »Digital Signage dient dabei unter anderem als Mitarbeiterinformationssystem, als Werbeformat, als Besucherinformationssystem, oder als Wegeleitsystem für große Baumärkte sowie Shopping Malls«. Gerade die Dimensionen einiger Projekte begünstigen neue Partnerschaften im Markt und fördern Kooperationen. »Es gibt viel zu wenig Händler, die sich in einem Verbund oder ähnlichem zusammenschließen, um auch größere Projekte gemeinsam stemmen zu können«, erklärt Kinner. Speziell wenn ein Projekt über Landesgrenzen hinausgeht, wäre es schlagartig schwerer, Installationen und Service abzubilden. »Der Markt bietet Platz für bestehende Firmen, aber auch für Neueinsteiger«, sagt Medam. Und auch Nagel von Also spricht der Branche erfolgversprechende Einstiegmöglichkeiten zu. »Die Markteintrittsbarrieren sind im Vergleich zu anderen neuen Geschäftsfeldern eher als gering zu bewerten«, so Nagel. Im Vorteil seien aber, sowohl laut Medam als auch Nagel, Händler, die bereits Digital Signage-Projekte realisiert haben.

In Zukunft könnten sich letztendlich langjährige Branchenkenner wie Cittadino weiter auf dem Digital Signage-Markt etablieren, aber auch Neueinsteiger Fuß fassen und die Realisierung individuell angepasster und umfangreicher Projekte vorantreiben. Zumindest von einer Konsolidierung und der damit einhergehenden Überschaubarmachung des Marktes, ist aktuell kaum auszugehen. Der Endkunde ist auf das Know-how der Fachhändler und Systemintegratoren angewiesen.


  1. Von der Komplexität zur individuellen Lösung
  2. Mehr Konkurrenz, weniger Reibung
  3. Alle Zeichen stehen auf Interaktivität

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