Der mühsame Weg zum Mehrwert

Wearables sind bereit, die Nutzer mäßig

4. Juli 2014, 11:55 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Smartwatches nicht abschreiben

Smartwatches nicht abschreiben

Die Studie des Bitkom ist sehr optimistisch gefärbt. Sie liest sich, als wäre das Interesse an den Wearables gleichwertig in Verkaufszahlen umzusetzen. Dabei gibt es für diesen Markt noch einige Hürden zu überwinden. Gerade Smart-Glasses rufen theoretische Neugier hervor, treffen im konkreten Feldeinsatz aber auf erheblichen Widerstand. Google Glass ist mittlerweile in vielen US-Einrichtungen wie Kinos und Bars nicht nur verboten, laut Medienberichten gingen schon einige Wearable-Gegner gewaltsam auf die Nutzer los.

Eindeutiger Indikator für den verhaltenen Erfolg bleiben die Absatzzahlen. Laut ABI Research verkauften sich im ersten Quartal 2014 lediglich 510.000 Smartwatches. Nochmals weniger als im vierten Quartal des Vorjahres. Der Kaufwille der Kunden ist verhalten, die Produkte oft noch nicht gerüstet für den Smartphone-verwöhnten Markt. »Wir sollten Smartwatches nicht abtun. Sie sind eine sich entwickelnde, und wenn sie an Wiedergeburt glauben, aufkeimende Sparte«, sagt ABI Practice Director Nick Spencer. Er erwartet eine rasante Entwicklung der Produkte in den kommenden zwei Jahren, unterstreicht aber, dass sich auch die Preise an die Erwartungen der Nutzer anpassen müssten.

Und tatsächlich steigen derzeit unzählige Hersteller in das Geschäft mit Smartwatches ein, was nicht zuletzt für das Potenzial der Produkte spricht. Dieser entstehende Wettbewerb und das Interesse großer Player wie Apple und Google dürfte letztendlich eine Entwicklung befeuern, die hin zu einer tatsächlichen Markttauglichkeit führt. Denn was es vornehmlich für den Erfolg der Produkte benötigt, ist ein geschlossenes Ökosystem wie Android oder iOS und damit der konkrete Mehrwert.

Dass es derzeit noch an genau diesem Mehrwert mangelt und weniger an der Bereitschaft Wearables einzusetzen, das zeigt der Erfolg der Fitness-Produkte. Mit diesen erhalten die Käufer einen offensichtlichen Nutzen und die Verkaufszahlen stiegen im ersten Quartal 2014 auf 2,35 Millionen Einheiten. »Activity Trackers sind derzeit die erfolgreichste Wearable Device-Kategorie der Consumer Electronics«, so Spencer. »Weil sie ein klares Einsatzgebiet haben, das im Gegensatz zu Smartwatches nicht mit Smartphones abgedeckt werden kann.«


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