Vernetzte Haushaltsgeräte

Wortmann will das Smart Home erobern

1. April 2018, 0:30 Uhr |
»The next big thing« in Hüllhorst bei Wortmann: die mit dem Internet verbundene Küchenmaschine Terramix
© ICT CHANNEL

Computer, IT-Großhandel, Finanzierung, LED, Baugewerbe, Militärausrüstung, Fitness und Sport und jetzt auch smarte Hausgeräte: Die Wortmann-Gruppe steigt in ein neues Wachstumssegment ein. Der Milliarden-Konzern will den Markt für digitale Heimgeräte aufmischen.

Die Wortmann-Gruppe setzt ihre Diversifikation weiter fort und expandiert in ein neues Geschäftsfeld. Mit Beginn des zweiten Quartals hat am Firmensitz Hüllhorst eine neue Business-Unit ihre Arbeit aufgenommen. Die Sparte »eHome« soll künftig Produkte und Lösungen für das vernetzte Zuhause entwickeln. »Smart Home ist ein Wachstumssegment, das wir jetzt schnell auf- und ausbauen werden«, sagt Firmenchef Siegbert Wortmann. »Unser Ziel ist es, die Weiterentwicklung unserer Gruppenunternehmen und unserer Standorte sowie neue Ideen voranzutreiben. Ich bin sicher, dass uns das mit der neuen Sparte eHome hervorragend gelingen wird«, ergänzt der Unternehmer.

eHome von Wortmann fokussiert den Markt für vernetzte Hausgeräte und wird unter der bekannten Eigenmarke Terra entsprechende Produkte anbieten, aber auch als Großhändler smarter Heimgeräte andere Herstellermarken vertreiben. An den Start geht Wortmann mit einem smarten Kuchengerät: Dem »Terramix«.

Es handelt sich um eine robuste Küchenmaschine im Retro-Design der 50er Jahre. Der Clou dabei: Die Schüssel ist oberhalb des Motors und des Getriebekastens angebracht, sodass die Schüssel selbst rotiert, statt des Aufsatzes. »Wir haben diese Art der Konstruktion gewählt, weil dadurch der Motor effektiver und leistungsstärker arbeitet und außerdem die Zutaten einfacher von oben einzufüllen sind«, sagt Christoph Runge. Der Geschäftsführer der zur Wortmann-Gruppe gehörenden COS Computer ist neuer Leiter der eHome-Sparte. »Terramix ist aber weit mehr als nur eine Küchenmaschine«, ergänzt Runge.

Rühren und Quirlen »Made in Germany«

Dank der IoT-Fähigkeit könne man Terramix mit dem Internet verbinden und per App kostenlos Hunderte von Rezepten aus der entsprechenden Terra-Cloud auf das Gerät laden. »Terramix erkennt automatisch die Rühr- und Quirlstufen und schaltet automatisch ab, wenn beispielsweise Brotteig seine ideale Konsistenz erreicht hat«, sagt Runge, der als Hobbykoch und Ersttester auch an der Entwicklung dieses »astreinen Made in Germany-Produkts« beteiligt gewesen ist, wie er im CRN-Gespräch sagt. »Bis zu fünf Kilogramm Teig in einem Arbeitsschritt kann unser Terramix herstellen, das schaffen die Wuppertaler nie«, so der Seitenhieb auf den Marktführer Vorwerk mit seinem Thermomix.

Zudem erläutert Manager Runge gegenüber CRN das Vertriebskonzept. Es werde bei Wortmann »bestimmt keinen Direktvertrieb über Kochpartys« geben. »Wir haben ein Ökopartnersystem mit mehreren zehntausend Fachhändlern. Viele haben bereits starkes Interesse an einer Erweiterung ihrer Vertriebspartnerschaft mit Wortmann für das neue Segment eHome bekundet«, so Runge.

Irritationen wegen des zuletzt rückläufigen Absatzes von Thermomix beim Marktfürer Vorwerk, zerstreut der Wortmann-Manager und verweist auf einen Kardinalfehler, den die Konkurrenz aus Wuppertal bei ihrem Digitalhausgerät noch immer nicht korrigiert hat. »1.200 Euro? Da bekommt die Hausfrau mächtigen Ärger, wenn sie sich bei solchen Haustürgeschäften über den Tisch ziehen lässt - smarte Vernetzung hin oder her!« Das sei auch der Grund, so Branchenkenner Runge, warum der anfängliche Hype um den Thermomix schon längst wieder vorbei sei. Terramix dagegen bietet Wortmann »zum Kampfpreis« für 149 Euro an - im Starter-Set, bestehend aus 10 kg echtem Schrot und Korn aus biozertifiziertem sauerländischen Anbau.


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