Das Institut für Weltwirtschaft warnte vor einer Eskalation: »Weil höchstwahrscheinlich auch der EU im nächsten Jahr Ausgleichszölle für Exportsubventionen der USA an Boeing zugesprochen werden, könnte der Konflikt eskalieren, zulasten des Welthandels und zugunsten von Drittländern«, schrieb IfW-Präsident Gabriel Felbermayr.
Dass Deutschland besonders betroffen ist, erklärt er so: US-Unternehmen dürften wegen der neuen Strafzöllen auf EU-Produkte mehr Flugzeuge und Luftfahrtkomponenten in den USA kaufen. Das dürfte die deutschen Exporte jährlich um 2,2 Milliarden Euro schmälern.
Malström erinnerte daran, dass die EU wegen des Boeing-Urteils bald ebenfalls mit der Genehmigung von Strafzöllen rechnen könne. »Die gegenseitige Einführung von Gegenmaßnahmen würde aber nur Unternehmen und Bürgern auf beiden Seiten des Atlantiks Schaden zufügen, den Welthandel un die Luftfahrtindustrie in einer heiklen Zeit schädigen«, meinte sie. Die EU habe im Juli konkrete Vorschläge zu Verhandlungen über eine Beilegung des Streit gemacht, aber die USA hätten darauf nicht reagiert.
Airbus warnte vor möglichen Störungen in der gesamten Weltwirtschaft, wenn die USA Flugzeuge oder Komponenten mit neuen Zöllen belegen. »Airbus hofft daher, dass sich die USA und die EU auf eine Verhandlungslösung einigen werden, bevor die Luftfahrtindustrie, die Handelsbeziehungen und die Weltwirtschaft erheblich geschädigt werden«, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury.