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Akuter Nachholbedarf

Akuter Nachholbedarf. Unter dem Schlagwort »Lean Manufacturing« ­konzentrierten sich viele Firmen aus der Automobilbranche bereits in den 80er und 90er Jahren auf die prozessorientierte Verbesserung ihrer internen Produktionssysteme. Jedoch die Ambition, Abläufe ...

Autor:Redaktion connect-professional • 3.5.2006 • ca. 1:35 Min

Carolina Kleinken-Palma

Akuter Nachholbedarf

Unter dem Schlagwort »Lean Manufacturing« ­konzentrierten sich viele Firmen aus der Automobilbranche bereits in den 80er und 90er Jahren auf die prozessorientierte Verbesserung ihrer internen Produktionssysteme. Jedoch die Ambition, Abläufe effizienter und vor allem flexibler gestalten zu können, gilt lange nicht mehr nur für Fertigungsunternehmen, sondern für alle Branchen der Wirtschaft.
Hierbei kommen zwar oft keine SCM-Systeme zum Einsatz, eher sind ERP- und CRM-Lösungen gefragt. Prozessverwaltung und -optimierung sind mehr denn je wichtige Unternehmensaufgaben. Denn die Konkurrenz schläft bekannterweise nicht, und in Zeiten, in denen der Wettbewerbsdruck steigt und um die Märkte immer härter gekämpft wird, erst recht nicht. Man darf ebenso nicht außer Acht lassen, dass mit dem globalen Wettbewerb auch die Anforderungen und Erwartungen der Firmen an die eigene Organisation automatisch steigen. Die IT kann dabei zum Glück helfen.
Bei der Evaluierung der geeigneten EDV-Lösung stehen für Anwender neben der Branchenkompetenz der Anbieter und der Total Costs of Ownership vor allem die funktionalen Eigenschaften und Potenziale der Lösungen im Mittelpunkt. Man will ja schließlich lange von einem neuen System profitieren.
Die Frage nach dem Investitionsschutz bei der Auswahl der geeigneten Unternehmenssoftware steht logischerweise immer noch hoch im Kurs bei vielen Projekten. Dabei wird mittlerweile weniger der Blick auf Umsatzzahlen oder Größe des jeweiligen Herstellers gerichtet, wie es früher öfter mal der Fall war. Heutzutage spielen Fragen nach der technologischen Basis bei Neuinvesti­tionen eine tragende Rolle, denn damit werden nach Auffassung vieler Anwender Flexibilität und Kosten nachhaltig beeinflusst. Web Services, Service Oriented Architectures (SOA), XML-Unterstützung sind für viele Kunden K.O.-Kriterien geworden. Denn durch die Nutzung dieser Technologien werden ROIs moderner Unternehmenssoftware und die IT-Konzepte positiv ­beeinflusst.
Um so erstaunlicher ist es, dass ? bis auf einige Ausnahmen ? viele Anbieter immer noch nicht den Schritt gewagt haben, ein fundamental neues web- und komponentenbasiertes Lösungskonzept auf der Grundlage moderner Basis­architekturen (etwa Java, .NET) zu entwickeln. Stattdessen beschäftigt man sich noch mit der Gestaltung der Bedieneroberflächen und dabei werden wichtige Technologien nur gezielt oder lediglich modulweise eingesetzt. ­Hierbei sollten Hersteller nicht allzu lange warten, schließlich hat der Kunde immer noch die Qual der Wahl.

Carolina Kleinken-Palma (carolina.kleinken@informationweek.de)