Valtech-Studie zur Digitalisierung

Altsysteme und mangelnde Akzeptanz bremsen Digital-Transformation

17. April 2024, 7:00 Uhr | Jörg Schröper
© Valtech/Civey

Die Fertigungsindustrie kommt bei der Digitalisierung voran – doch Altsysteme hemmen weiterhin in vielen Unternehmen die digitale Transformation. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag von Valtech.

Das produzierende Gewerbe, einer der wichtigsten Industriezweige in Deutschland, muss aufgrund von hohem Wettbewerbsdruck, veränderten Kundenbedürfnissen und steigenden Kosten in ihre digitale Transformation investieren – vor allem, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Valtech-Studie bestätigt nun, dass die digitale Transformation in vollem Gange ist. Nur 1,3 Prozent der Befragten sind in der frühen Anfangsphase, während 40 Prozent angeben, dass sich ihr Unternehmen bereits in der mittleren oder sogar schon in der fortgeschrittenen Phase (28 Prozent) der digitalen Transformation befindet. 15 Prozent haben diese vollständig integriert und optimiert.

Eine fortgeschrittene digitale Transformation biete vor allem gesteigerte Effizienz (63 Prozent) und ein verbessertes Daten-Management (38,5 Prozent). 28 Prozent der Befragten verzeichnen auch eine „allgemeine Optimierung des Kundenerlebnisses“. Der insgesamt gestiegene Reifegrad spiegelt sich auch im Investitionsniveau wider. Bei fast 70 Prozent der Befragten bleiben die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr entweder gleich oder steigen. Bei 26 Prozent der Befragten sollen die Investitionen sogar um mehr als 15 Prozent steigen.

Um Wachstum und Innovation voranzutreiben, investiert mehr als die Hälfte der deutschen Fertigungsunternehmen in Cloud Computing (53 Prozent) sowie Künstliche Intelligenz und Machine Learning (51 Prozent). Weitere Investitionen fließen in die Bereiche Cybersicherheit (44 Prozent), Verbesserung der Customer Experience (22,8 Prozent) sowie Big Data (22 Prozent) und IoT (21 Prozent).

Die Ergebnisse der Studie decken sich mit der kürzlich veröffentlichten globalen Studie „The Voice of Digital Leaders“, die ebenfalls einen weltweiten Aufwärtstrend bei der digitalen Reife ausmachte.

Die Investitionen haben sich vom Neugeschäft hin zum Ausbau digitaler Kompetenzen entlang der gesamten Kundenpflege verlagert. Insbesondere Investitionen in After-Sales-Aktivitäten, wie Kundenportale und E-Commerce, haben demnach zugenommen.

„Die deutsche Fertigungsindustrie hat eine lange Tradition und ein hohes Innovationsniveau, doch der Druck aus dem Ausland nimmt stetig zu“, kommentierte Herbert Pesch, Managing Director von Valtech B2B, die Ergebnisse. „Die generelle Zunahme des digitalen Reifegrads und das anhaltende oder steigende Investitionsniveau, insbesondere in Bereichen wie KI und Machine Learning, sind ein Schritt in die richtige Richtung.“

Damit sich dieser Aufwärtstrend fortsetze, müssten deutsche B2B-Hersteller den Fokus bei der digitalen Transformation jedoch von der reinen Effizienzsteigerung hin zur Kundenzentrierung verlagern und sich nicht von Legacy-Systemen und fragmentierten Datenarchitekturen ausbremsen lassen, so Pesch weiter.

„Ich glaube, dass die Schaffung digitaler Dienstleistungen für Kunden rund um ihre Assets eine große Chance für industrielle Hersteller und ein großer Vorteil für unsere Kunden ist. Einerseits erhalten Kunden fachkundige Unterstützung auf der Grundlage ihrer Betriebsdaten, was zu einer höheren Effizienz und Zuverlässigkeit führt. Andererseits können diese Dienstleistungen als Plattform für die Lead-Generierung und Neukundengewinnung dienen, insbesondere angesichts der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit in der gesamten Branche," ergänzte Rodrigo Puglisi, Services Multi-Year Agreement & Digital Product Manager bei Sulzer.

Die repräsentative Studie wurde im Zeitraum vom 21.12. 2023 bis zum 18.02.2024 von Civey im Auftrag von Valtech durchgeführt. Befragt wurden privatwirtschaftliche Entscheiderinnen und Entscheider für IT-Themen und den Kauf und/oder die Optimierung von Softwaresystemen in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 500 Millionen Euro in Deutschland. 
 

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