Es geht auch ohne
- Anwender suchen Alternativen zu SAP-Support
- Es geht auch ohne

Lachender Dritter des aktuellen Streits sind Drittanbieter, die ein steigendes Interesse für Wartungsaufträge von SAP-Umgebungen in Unternehmen registrieren. So hat sich in den USA etwa inzwischen »RiminiStreet« als Alternative zum SAP-Support einen Namen gemacht und will ab dem 4. Quartal 2009 sogar Wartung für die SAP Releases R/3 4.6 c und 4.7 anbieten - mit einer Kostenersparnis von mehr als 50 % und angeblich ohne Qualitätseinbußen. Möglich werden solche »Kampfpreise« hauptsächlich dadurch, dass die Drittanbieter kein Geld in die Entwicklung neuer Versionen stecken müssen. »Nicht jedes Unternehmen ist auf die neuesten Updates und Releases angewiesen«, gibt ein IT-Experte zu bedenken. »Oftmals wird nur der Support, um bspw. Fehler zu beheben und gesetzliche Änderungen in die Applikationen einzufügen, benötigt. Wer ein stabiles und eingefahrenes ERP-System betreibt, muss doch nicht für die Entwicklung neuer Releases zahlen, die er dann eventuell gar nicht braucht. Für ihn ist Drittwartung sicherlich eine sehr sinnvolle Möglichkeit.«. Einen noch konsequenteren gehen derzeit einige Unternehmen, die sogar überlegen, ganz auf den Support zu verzichten. Auch wenn dies nur selten möglich ist, kann es zum Beispiel durchaus sinnvoll sein, wenn zum Beispiel das Modul HR Personal Management nicht genutzt wird.
Auch für Gebrauchtsoftwarehändler bietet die Abkopplung des Supports von SAP deutliche Vorteile, wie Axel Susen, Geschäftsführer von susensoftware, ausführt: »Blieben bspw. 20 mySAP ERP-Lizenzen für 12 Monate ungenutzt, so müssen bei Reaktivierung fast 14.000 € Wartung nachbezahlt werden«, so Susen. »Dabei ist mir unklar, was die Gegenleistung der SAP für dieses Geld ist: Immerhin wurde in dieser Zeit doch keine Wartungsleistung vollbracht. Ich finde, dass die SAP hier ihre Monopolstellung zu Lasten der Anwender ausnutzt: Kartellrechtlich ist das sicherlich zu beanstanden.«