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Virtualisierung: Das Potenzial für den Handel wächst

Mittelständler profitieren ebenso von der Virtualisierung

Autor:Michael Hase • 15.11.2007 • ca. 2:00 Min

Tatsächlich treibt VMware den Ausbau des SMB-Channels seit einigen Wochen voran, indem das Unternehmen die Stellung kleinerer Reseller im neuen »VIP«- Partnerprogramm deutlich aufwertete (CRN 39/2007, Seite 14). Zudem hat der Anbieter erst im Oktober eine Reihe von SMB-Produktpaketen vorgestellt, die kleinen Anwendern – etwa mit dem »Infrastructure 3 Foundation Acceleration Kit« – den Einstieg schon für weniger als 3.000 Euro ermöglichen.

Das Potenzial von Virtualisierung für den Massenmarkt haben inzwischen auch andere Anbieter wie Xensource und SWsoft entdeckt. Insbesondere der Open- Source-Anbieter Xensource, der inzwischen von Citrix übernommen wurde, fand hierzulande aus dem Stand zahlreiche Reseller. Seit März vertreibt das Unternehmen seine Produkte über den Distributor Computerlinks auf dem deutschen Markt. Ende August, als Citrix die Übernahme ankündigte, lag die Zahl der Partner in Deutschland bereits bei knapp 60. Bis Jahresende sollen es mehr als 100 sein. Mit dem aktuellen Portfolio sieht sich Citrix/Xensource ebenfalls gut gewappnet für die Eroberung des SMB-Markts.

Denn bei den Virtualisierungslösungen der »nächsten Generation« liege der Schwerpunkt eindeutig darauf, dass sie einfach zu bedienen sind, betont Citrix- Manager Glendenning. Zudem seien die Produkte auch für kleine und mittelgroße Unternehmen erschwinglich, so dass der Vertriebsmann mit einem massenhaften Einstieg in das Thema rechnet.

Grundsätzlich steht für Anbieter, aber auch für Branchenexperten außer Frage, dass Mittelständler ebenso von der Virtualisierung profitieren wie Großunternehmen. »Um vom VMware-Einsatz zu profitieren, muss ein Unternehmen keine riesigen Server-Farmen betreiben«, versichert Kühlewein. Die Einsparungen durch Virtualisierung seien prozentual gesehen »für Mittelständler häufig sogar noch größer als für Konzerne«. Diese Einschätzung teilt übrigens auch Experton- Consultant Schwab. Allerdings müssen Händler ihre Kunden davon überzeugen, dass die nicht unbeträchtlichen Investitionen in Virtualisierungs- Software gut angelegt sind. Allein das Standard-Paket von »VMware Infrastructure 3« hat einen Listenpreis von umgerechnet rund 2.550 Euro – für je zwei Prozessoren wohlgemerkt. Für einen dreijährigen Support fallen noch einmal etwa 1.600 Euro an. »Die Investitionen bei unserer Entscheidung für VMware waren nicht aus der Portokasse zu zahlen«, berichtet der Münsteraner IT-Chef Pöppelmann. Er zweifelt allerdings keinen Moment daran, dass sich die Ausgaben gelohnt haben: »Die Einsparungen sind enorm.« Die betreffen nicht nur die Administration, sondern auch die Netzwerkausstattung.

Auch Citrix-Lösungen sind nicht ganz billig. Die Kosten für die Enterprise-Edition des »Xenservers« plus Support bewegen sich pro Server in der Größenordnung von 4.400 Euro, die Standard-Edition ist entsprechend günstiger. Glendenning hält dagegen, dass allein die Administrations- und Wartungskosten für einen physischen Server über einen Drei-Jahres- Zeitraum zwischen knapp 7.000 und gut 10.000 Euro liegen. Deshalb steht für den Manager außer Frage, dass sich Virtualisierung rechnet, weil sich von vornherein der Hardware-Bedarf reduziert. Nach seinen Worten sind »Kostenersparnisse in Höhe von 70 Prozent und ein Return on Investment (ROI) nach nur sechs Monaten bei virtualisierten Infrastrukturen nichts Ungewöhnliches«.