Eine neue Verordnung der EU sieht vor, dass Privatkunden und Unternehmen beim Online-Banking nicht auf ihr Geld warten müssen. Zusätzlich soll damit die Sicherheit der Überweisungen erhöht und Betrugsfälle schneller erkannt werden.
Banken und andere Zahlungsdienstleister müssen künftig sicherstellen, dass Überweisungen günstig sind und unverzüglich bearbeitet werden. Der Text, der bereits mit den EU-Mitgliedstaaten vereinbart wurde, aktualisiert die derzeit gültigen Regeln des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (SEPA).
Zusätzlich sieht die neue Verordnung vor, dass Banken ihre Kunden besser vor Betrug schützen müssen, zum Beispiel durch die Festlegung von Überweisungslimits. „Zahlungsverkehrsdienstleister sollen ihren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, einen Höchstbetrag für Sofortüberweisungen in Euro festzulegen, der vor der nächsten Überweisung leicht geändert werden kann,“ teilt das Parlament dazu mit. Wenn ein Bankinstitut bei Betrugsversuchen nicht tätig wird, sollen Kunden Schadensansprüche geltend machen können.
Auch für die Mitgliedstaaten, deren Währung nicht der Euro ist, gelten die neuen Vorschriften, wenn Konten bereits regelmäßige Transaktionen in Euro anbieten. Dafür wird ihnen eine Übergangsperiode eingeräumt, um die Verordnung umzusetzen. Außerdem gibt es für solche Konten eine Ausnahmeregelung von der Zehn-Sekunden-Regel außerhalb der Geschäftszeiten, mögliche Bedenken hinsichtlich des Zugangs zu Liquidität in Euro sollen dadurch ausgeräumt werden.
Bis die Zehn-Sekunden-Überweisung tatsächlich angewandt wird, kann es allerdings noch locker ein Jahr dauern: Nachdem der Entschluss im Amtsblatt verkündet ist, haben die Mitgliedsstaaten noch 12 Monate Zeit für die Umsetzung.