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Behörden blicken bei Systemhäusern nicht durch

Die IT-Aufträge von Regierungsstellen erreichen höhere Volumina. Die Verantwortlichen beklagen aber die mangelnde Transparenz der Leistungen der Systemhäuser.

Autor:Martin Fryba • 23.7.2008 • ca. 0:45 Min

Öffentliche Auftraggeber können nicht wie Privatfirmen einfach dem Kegelbruder, den sie als kompetenten IT-Dienstleister kennen, einen Auftrag zuschanzen. Das mag bei kleineren Gemeinden vorkommen. Ab einem gewissen Volumen müssen aber Ausschreibungen EU-weit erfolgen. Und was eigentlich für mehr Transparenz sorgen soll, hat in der Praxis den gegenteiligen Effekt. Vor allem ausländische Dienstleister arbeiten mit gezinkten Karten und operieren mit zu niedrigen Preisen, die nach erfolgreicher Vergabe nach oben getrieben werden.

Die Vergabeverantwortlichen in den Behörden sehen laut einer Studie von Infora die Leistungsbewertung bei den Services nicht als leichte Aufgabe an. 27 Prozent beurteilen den Schwierigkeitsgrad als durchschnittlich, mehr als jeder zweite jedoch als sehr hoch. Vor allem machten etwa zwei Dritteln der Beschaffungsspezialisten die mit der Vergabe verbundenen Bewertungen zu schaffen.

Dazu gehörte die Ermittlung des Preis-/Leistungsverhältnisses (70 Prozent) ebenso wie die Einschätzung der Kompetenzen (62 Prozent) und der Servicequalität (65 Prozent). Die eigentliche Preisermittlung wird im Vergleich dazu etwas seltener problematisiert, aber auch noch von 57 Prozent als schwierig bezeichnet. Nur die Eignungs- und Angemessenheitsprüfungen waren für mehr als die Hälfte der Befragten vergleichsweise einfach vorzunehmen.