Lokaler Speicherplatz reicht aus
Berater Hein sieht mit Blick auf die digitalen Reisepapiere technische Möglichkeiten, um diese Angst unbegründet sein zu lassen: »Die neue Generation an Chips hält Sicherheitsspeicher bis 64 Kilobyte, sogar 72 Kilobyte vor«. Das böte genügend Platz, darauf die biometrischen und weitere sensible, personenbezogene Daten zu hinterlegen. »Der Mehrpreis von rund 2 Euro gegenüber einem Chip mit 2 Kilobyte sei beim aktuellen Reisepass-Ausstellungspreis von 59 Euro und einer Gültigkeit von zehn Jahren kein Argument mehr gegen den Einsatz der neuen Chip-Generation«, pflichtet Ernst & Young-Berater Rubenschuh bei. Und auch der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily hat seinerzeit klar gestellt: »Die biometrischen Daten werden lediglich auf dem Chip gespeichert sein. Eine zentrale Speicherung dieser Daten wird es nicht geben«.
Weniger problematisch als zunächst angenommen stuft Berater Rubenschuh den im neuen ePass integrierten RFID-Chip ein. »Wird der Leseabstand auf 20 bis 30 Zentimeter verkürzt, ist es schwierig, dass Unberechtigte die persönlichen Merkmale und Informationen per Funk abgreifen«. Er verweist zudem auf die mögliche elektronische Signatur und Verschlüsselung zum Schutz der hinterlegten Daten. Seine Einschätzung wird durch Tests des BSI mit diesem geringen Leseradius gestützt. Müller, die Sprecherin des Hessischen Datenschutzbeauftragten, betont ebenfalls: »Solange der Bürger seinen Pass geschlossen hält, kann der nicht per Funk ausgelesen werden«. Damit läge es künftig auch in den Händen der Bürger, die Informationen zu ihrer Person vor unberechtigten Chip-Zugriffen zu schützen. Hadi Stiel ist freier Journalist in Bad Camberg.