Ab sofort gelten neue EU-Vorschriften für Smartphones und Tablets. Ein neues Energielabel informiert über Akkulebensdauer, Reparierbarkeit und Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Die DUH hat bereits angekündigt, dass sie die Einhaltung der neuen Vorgaben im Handel überprüfen wird.
Seit dem 20. Juni 2025 gelten EU-weit neue Regeln für ein verbessertes Öko-Design von Smartphones, schnurlosen Telefonen und Tablets sowie verpflichtende Angaben zu verbraucher- und umweltrelevanten Eigenschaften. So müssen Hersteller künftig für sieben Jahre nach dem Verkauf Ersatzteile wie Akkus, Displays und Kameramodule bereitstellen, für mindestens fünf Jahre Softwareupdates anbieten, eine lange Akkulebensdauer sowie Haltbarkeit bei Stürzen sicherstellen.
Die Einhaltung der Vorgaben soll durch ein neues Energielabel dokumentiert werden, das über Energieeffizienzklasse, Akkulebensdauer, Reparierbarkeit, Verfügbarkeit von Ersatzteilen sowie den Schutz gegen Stürze, Staub und Wasser informiert (connect professional berichtete).
Damit eröffnet sich auch ein neues Spielfeld für Kontrolleure und Abmahner. So hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bereits angekündigt, dass sie die Einhaltung der neuen Vorgaben im Handel überprüfen will.
Durch das neue Energielabel mit wichtigen zusätzlichen Informationen verbessere sich die Vergleichbarkeit beim Handykauf, sodass Verbraucher gezielt umweltfreundlichere Geräte auswählen könnten, betont Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft. „Damit die Regelung nicht ins Leere läuft, müssen Händler ihren gesetzlichen Kennzeichnungspflichten auch nachkommen. Deshalb werden wir stichprobenartig Tests im Handel durchführen und gegen festgestellte Verstöße rechtlich vorgehen."
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz forderte außerdem die Ausweitung der Kennzeichnungs- und Ökodesignregeln auf alle Elektrogeräte: „Die Schrottberge aus kurzlebigen und reparaturfeindlichen Geräten werden von Jahr zu Jahr größer. Eine umfangreiche Kennzeichnung sowie Mindestanforderungen zur Ersatzteilverfügbarkeit, Softwareupdates, Reparaturfreundlichkeit und Haltbarkeit sollten für sämtliche Elektrogeräte gelten."
Tatsächlich ist die Ausweitung auf andere Geräteklassen wohl schon in der Planung. Nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Berlin, das an der Entwicklung des Energielabels beteiligt war, wird bereits an einem vergleichbaren Label für Notebooks gearbeitet. Es soll voraussichtlich 2028 eingeführt werden.