Offenkundig haben viele Nutzer des Internets ihre liebe Mühe, im Web an die gewünschten Informationen heranzukommen. Laut einer Untersuchung des High-Tech-Verbandes Bitkom kommen 31 Prozent der Internet-User häufig mit der Navigation von Web-Seiten nicht zurecht.
Ein schlechtes Zeugnis stellt der Bitkom vielen Web-Seiten bezüglich Benutzerführung und Bedienerfreundlichkeit aus. Laut einer Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag Verbandes unter rund 1000 Personen durchführt, haben 31 Prozent häufig oder sehr häufig Probleme mit der Navigation von Internet-Seiten.
Als Grund gaben die Nutzer eine unklare Benutzerführung oder mangelnde Übersichtlichkeit der Seiten an. Das ist eine schallende Ohrfeige für Web-Designer. Viele haben offenkundig nichts von Dingen wie »Usability« gehört.
Und das, obwohl Fachleute auf diesem Gebiet , wie etwa Jacob Nielse,n bereits seit Jahrzehnten predigen, Web-Seiten nicht aus Sicht eines Technikers oder Programmierer zu betrachten, sondern stärker auf den Nutzer einzugehen.
Ein Drittel der Befragten gab an, dass sie bei der Internetnutzung häufig oder sehr häufig von Bannern, Pop-ups oder blinkenden Bildern stark abgelenkt werden. Dadurch würden sie ihr eigentliches Ziel aus den Augen verlieren.
Nach den Ergebnissen der Umfrage ist zudem das Auffinden von Informationen für viele Internetnutzer ein Problem. An die 30 Prozent der Befragten finden häufig oder sehr häufig Informationen nicht, obwohl sie sicher sind, dass diese im Internet oder auf einer bestimmten Web-Site verfügbar sind.
Häufig kommen bei den Nutzern, die sich mit ihrem Rechner herumplagen, Frustration und Wut auf. An die 17 Prozent der PC-Nutzer gaben an, dass sie sich häufig oder sehr häufig so stark über nicht funktionierende Anwendungen, Probleme mit ihrem Rechner oder schlecht gemachte Web-Angebote ärgern, dass ihren PC am liebsten aus dem Fenster werfen würden.
Bei diesem Punkt gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern sowie Jung und Alt. Während 23 Prozent der befragten Frauen ihren Computer aus dem Fenster werfen wollen, sind es bei den Männern nur halb so viele.
Deutlich gelassener sind auch die Älteren. Nur 10 Prozent der Internetnutzer ab 60 Jahre ärgern sich häufig sehr stark über ihren Computer. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es dagegen 29 Prozent.
Der wohl nicht ganz ernst gemeinte Ratschlag von Professor Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Bitkom: »Wir empfehlen allen Nutzern dringend, von PC-Fensterwürfen Abstand zu nehmen, um nicht Dritte zu gefährden.«