Schlüssige Strategie
- BMC wirbt HP-Partner ab
- Schlüssige Strategie
- »Thema BSM ist sehr komplex«
Unruhe bei den Software-Partnern von HP beobachtet auch Peter O’Neill, Principal Analyst bei Forrester Research. Nach den Übernahmen von Peregrine und Mercury müsse die Software-Einheit »die Channel-Programme so zusammenführen, dass alle Partner darin eine Heimat finden«. Die Aufgabe sei noch nicht erfüllt, denn der Anbieter vernachlässige derzeit seine traditionellen Openview- Partner. Unter dem Label »Openview« vermarktete HP in der Vergangenheit die Systemmanagement- Produkte. O’Neill ist allerdings davon überzeugt, dass die Software-Unit die Probleme relativ rasch in den Griff bekommt. »Im Großen und Ganzen hat HP die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen und wird vom kommenden Jahr an wieder sehr gut aufgestellt sein.«
Bestens positioniert sieht der Analyst aber auch den Wettbewerber BMC. »Beim Thema Business Service Management (BSM) nimmt der Anbieter die führende Position ein.« Als Pionier hat sich BMC dieses Thema seit mehr als vier Jahren auf die Fahnen geschrieben. Das Konzept beruht darauf, IT-Management nicht nur unter dem Aspekt der Infrastruktur zu betrachten, sondern auch aus der Sicht der Nutzer und Prozesse. Letztlich zielt der holistische Ansatz darauf ab, IT-Services und Geschäftsprozesse enger miteinander zu verzahnen.
Beim Thema BSM verfügt BMC nach Einschätzung von Forrester nicht nur über das reifste Portfolio im Markt, sondern auch über die schlüssigste Strategie. Dem Spezialisten am dichtesten auf den Fersen ist, wie die Analysten meinen, der Rivale HP. Der versieht das gleiche Konzept allerdings mit dem Label »Business Technology Optimization (BTO)«. Erst dann folgen die beiden anderen großen Anbieter von IT-Management- Software: IBM und CA. Eine Einschätzung, die BMC-Partner teilen: »BMC und HP sind am ehesten miteinander vergleichbar, und konkurrieren deshalb bei BSM am härtesten«, sagt Sven Moog, Geschäftsführer von IT Concepts in Bonn. Die Vergleichbarkeit gelte aber nicht nur für Portfolio und Strategie, sondern auch für den großen Stellenwert, den das Partnergeschäft bei beiden Anbietern besitzt. Nicht ganz zufrieden ist der Chef des IT-Dienstleisters mit der relativ geringen Marktbedeutung von BMC im Mittelstand, »obwohl der Hersteller über ein geeignetes Portfolio für diese Zielgruppe verfügt«. Gerade deshalb sieht Moog aber Potenzial für BMC im Mittelstandsgeschäft, auf das er mit IT Concepts einen Schwerpunkt legt.