Bundesagentur für Arbeit baut die IT um

24. Februar 2005, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Bundesagentur für Arbeit baut die IT um (Fortsetzung)

Neue Anforderungen an die IT
Die Neuausrichtung musste natürlich auch den IT-Bereich betreffen, denn wie alle modernen Großorganisationen ist auch die BA in ihrem operativen Agieren nicht nur auf eine leistungsfähige IT angewiesen, sondern auch auf eine, die zum (veränderten) Gesamtkonzept passt. Die bisherige IT-Struktur der BA war über Jahrzehnte in den Arbeitsämtern organisch gewachsen und spiegelte dementsprechend die alten Geschäftsprozesse wider. Dabei verfügte jedes der 180 Arbeitsämter über ein eigenes Rechenzentrum mit eigener Datenhaltung; im Bedarfsfall wurden Informationen über das Nürnberger Zentralamt ausgetauscht. So waren beispielsweise Umzüge von Arbeitslosen in der IT nur schwer abzubilden. Übergreifende Operationen, zum Beispiel ein bundesweites Suchen nach Leistungsempfängern, waren auf dieser Basis mit einem hohen Aufwand verbunden. Die Applikationen selbst waren monolithisch strukturiert und verfügten über eine zeichenorientierte Oberfläche, auf die per Terminal-Emulation zugegriffen wurde. Für die verschiedenen Aufgabenbereiche wie Leistungsberechnung und Arbeitsvermittlung bestanden dabei getrennte Anwendungen, wodurch redundante Datenhaltung unvermeidlich war. Zahlreiche Arbeitsabläufe waren doppelt implementiert, was die Pflege und Weiterentwicklung der Software natürlich erschwerte.
Eine neue IT-Struktur sollte hier eine einheitliche und flexible Lösung bieten. Die Anforderungen waren hoch, schon allein wegen des Mengengerüstes einer konsolidierten Anwendungslandschaft: Mit insgesamt rund 105000 Benutzern ist die BA immerhin einer der größten IT-Anwender Europas; dabei werden pro Tag etwa 25 Millionen Zugriffe auf die über 33 Millionen personenbezogenen Datensätze durchgeführt; allein der monatliche E-Mail-Verkehr der BA umfasst bis zu zwei Terabyte. Aber auch qualitative Anforderungen waren zu berücksichtigen. Die höhere Flexibilität macht es notwendig, dass Gesetzesänderungen, wie beispielsweise die Green Card, schnell in IT-Prozesse umgesetzt werden, und auch bei Kernprozessen wie der Leistungsberechnung sind strenge zeitliche Vorgaben einzuhalten. Darüber hinaus musste eine Lösung auf jeden Fall performant, stabil, standardkonform und, weil Applikationen der BA üblicherweise lange in Betrieb bleiben, in fachlicher wie technischer Hinsicht zukunftssicher sein. Dazu zählt auch der Anschluss an die Internet-Technologien und eine verbesserte Kommunikation mit anderen Behörden.


  1. Bundesagentur für Arbeit baut die IT um
  2. Bundesagentur für Arbeit baut die IT um (Fortsetzung)
  3. Bundesagentur für Arbeit baut die IT um (Fortsetzung)

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+